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Analysis

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4. UMKEHRSATZ UND ANWENDUNGEN 465<br />

Den Vektorraum aller stetigen Funktionen f : X → R mit kompaktem Träger<br />

bezeichnen wir mit Cc(X, R).<br />

4.4.2. Diese Definition muß kleinlich genau genommen werden. Ist zum Beispiel<br />

X = (0, 1) ein offenes Intervall und f die konstante Funktion 1, so hat<br />

f nicht kompakten Träger, denn supp f = X ist nicht kompakt.<br />

Definition 4.4.3. Ist U ⊂◦ Rn eine offene Teilmenge und f ∈ Cc(U, R) eine<br />

stetige Funktion auf U mit kompaktem Träger, so definieren wir eine reelle<br />

Zahl <br />

<br />

f = f(x1, . . . , xn) dx1 . . . dxn = f(x) d n x,<br />

U<br />

U<br />

das Integral von f über U, indem wir f durch Null zu einer stetigen<br />

Funktion mit kompaktem Träger auf R n ausdehnen und diese Ausdehnung<br />

im Sinne von 2.1.1 integrieren über irgendeinen kompakten Quader, der den<br />

Träger umfaßt. Im Spezialfall n = 0 vereinbaren wir, daß das Integral einfach<br />

der einzige Funktionswert der zu integrierenden Funktion sein möge.<br />

4.4.4. Man überlege sich als Übung, daß es hierbei nicht auf die Wahl des<br />

kompakten Quaders ankommt. Das so definierte Integral ist offensichtlich<br />

linear, f + g = f + g und λf = λ f für λ ∈ R, und monoton, als da<br />

heißt f ≤ g ⇒ f ≤ g. Insbesondere folgt wie im Fall einer Veränderlichen<br />

| f| ≤ |f|.<br />

Ergänzung 4.4.5. In derselben Weise erklärt man auch den Träger für vektorwertige<br />

Funktionen oder, noch allgemeiner, für Funktionen mit Werten in<br />

einer beliebigen Gruppe, und in Fortführung von 2.1.4 erklärt man für jede<br />

stetige Abbildung mit kompaktem Träger von R n in einen endlichdimensionalen<br />

reellen Vektorraum ihr Integral, einen Vektor aus besagtem Vektorraum.<br />

Auch die folgende Transformationsformel überträgt sich unmittelbar auf den<br />

Fall vektorwertiger Funktionen.<br />

Satz 4.4.6 (Transformationsformel). Seien U, V ⊂◦ Rn offene Teilmengen<br />

und φ : U ∼ → V ein C1-Diffeomorphismus. Bezeichne |det dφ| die Abbildung<br />

U → R, p ↦→ |det dpφ|. So gilt für jede stetige Funktion f : V → R mit<br />

kompaktem Träger <br />

f = (f ◦ φ) |det dφ|<br />

V<br />

U<br />

Beispiele 4.4.7. Ist φ : R n → R n eine abstandserhaltende Abbildung, also<br />

nach ?? die Verknüpfung einer orthogonalen Abbildung mit einer Translation,<br />

so liefert die Transformationsformel für jede stetige Funktion mit kompaktem<br />

Träger f : R n → R die Identität f = f ◦ φ. Ist φ : R 2 → R 2 die Streckung<br />

um den Faktor 2, so liefert die Transformationsformel die Identität f =<br />

4 f ◦ φ. Beide Aussagen sollten auch anschaulich unmittelbar einleuchten.<br />

U

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