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782 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Übung 1.5.4. Ist A eine endlichdimensionale R-Algebra und G ⊂ GL(A)<br />

ihre Automorphismengruppe, so besteht Lie G ⊂ End(A) genau aus allen<br />

Derivationen von A, als da heißt, aus allen R-linearen Abbildungen d :<br />

A → A mit der Eigenschaft d(ab) = (da)b + a(db) für alle a, b ∈ A.<br />

Übung 1.5.5. Ist G eine Matrix-Liegruppe und N ⊂ V G ein abgeschlossener<br />

Normalteiler, so gilt für alle X ∈ Lie G und Y ∈ Lie N sogar [X, Y ] ∈<br />

Lie N. In der in ?? eingeführten Terminologie ist also die Liealgebra eines<br />

Normalteilers stets ein Lie-Ideal.<br />

Ergänzung 1.5.6. Unter einer partiellen Matrix-Liegruppe verstehen wir<br />

eine Untermannigfaltigkeit M ⊂ Aut(V ) der Automorphismengruppe eines<br />

endlichdimensionalen reellen Vektorraums derart, daß (1) die Identität zu M<br />

gehört und daß es (2) eine Umgebung U der Identität gibt mit den Eigenschaften<br />

(U ∩ M)(U ∩ M) ⊂ M und (U ∩ M) −1 ⊂ M. Jede offene Umgebung der<br />

Identität in einer partiellen Matrix-Liegruppe ist natürlich auch ihrerseits eine<br />

partielle Matrix-Liegruppe. Wir nennen zwei partielle Matrix-Liegruppen<br />

äquivalent genau dann, wenn es eine Umgebung der Identität gibt, die mit<br />

beiden denselben Schnitt hat. Eine Äquivalenzklasse unter dieser Äquivalenzrelation<br />

nennen wir einen Matrix-Liegruppenkeim. Das Bilden des<br />

Tangentialraums beim neutralen Element liefert nun eine Bijektion<br />

<br />

Matrix-Liegruppenkeime ∼→ Unter-Liealgebren<br />

in Aut(V )<br />

von End(V )<br />

und die inverse Abbildung ordnet jeder Unter-Liealgebra g ⊂ End(V ) den<br />

Matrix-Liegruppenkeim zu, der durch das Bild hinreichend kleiner offener<br />

Umgebungen der Null in g unter der Exponentialabbildung repräsentiert<br />

wird. Wir zeigen das erst in 5.9.4, es folgt aus dem sogenannten “Frobenius-<br />

Theorem” 5.9.2.<br />

1.5.7. Unter einer Lie-Algebra über einem Körper k versteht man im allgemeinen<br />

eine k-Algebra g, deren Verknüpfung in diesem Zusammenhang meist<br />

(x, y) ↦→ [x, y] notiert wird, mit der Eigenschaft [x, x] = 0 ∀x ∈ g, in der<br />

darüber hinaus die Jacobi-Identität<br />

x, [y, z] + z, [x, y] + y, [z, x] = 0<br />

gilt für alle x, y, z ∈ g. Daß in unseren Algebren Lie G diese Formeln gelten,<br />

rechnet man mühelos nach. Daß gerade diese Formeln einen mit der<br />

Theorie der Liegruppen aufs engste verwobenen Typ von Algebra definieren,<br />

erkennt man mit der vorhergehenden Bemerkung in Anbetracht des Satzes<br />

von Ado, nach dem sich jede endlichdimensionale komplexe Lie-Algebra als<br />

Unter-Liealgebra in die Algebra End(V ) der Endomorphismen eines endlichdimensionalen<br />

Vektorraums einbetten läßt.

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