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Analysis

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5. UNAUSGEGORENES ZUR FUNKTIONENTHEORIE 1445<br />

2. Ist q : Y → P 1 C eine weitere endliche verzweigte Überlagerung der Riemann’schen<br />

Zahlenkugel und f : Y → Z ein “Morphismus von Überlagerungen”<br />

alias eine stetige Abbildung mit p ◦ f = q, so induziert das<br />

Zurückholen mit f einen Ringhomomorphismus M(Z) → M(Y ).<br />

3. Der Funktor Z ↦→ M(Z) ist eine Äquivalenz von Kategorien<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

Endliche verzweigte<br />

zusammenhängende<br />

Überlagerungen von P 1 C<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎭<br />

∼<br />

→<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

Endliche<br />

Köpererweiterungen<br />

von C(T )<br />

5.2.9. Wir zeigen diesen Satz hier nicht. Der Schlüssel zum Beweis ist die<br />

Theorie der sogenannten “Riemann’schen Flächen”. Im Rahmen dieser Theorie<br />

zeigt man feiner, daß es für jede endliche verzweigte Überlagerung Z →<br />

P 1 C genau eine Struktur als Riemann’sche Fläche auf dem topologischen<br />

Raum Z gibt derart, daß unsere Überlagerungsabbildung ein Morphismus<br />

von Riemann’schen Flächen wird. Weiter zeigt man, daß unser M(Z) dann<br />

genau der Ring der “meromorphen Funktionen” auf Z ist, und daß dieser<br />

Ring im Fall von zusammenhängendem Z ein Körper ist.<br />

Beispiel 5.2.10. Das Adjungieren einer n-ten Wurzel U aus T zu C(T ), also<br />

die Körpererweiterung C(T ) ↩→ C(U) mit T ↦→ U n , entspricht der verzweigten<br />

Überlagerung p : Z = P 1 C → P 1 C mit p(z) = z n für z ∈ C ⊂ P 1 C<br />

und p(∞) = ∞. Das ist eine verzweigte n-blättrige Überlagerung, die nur<br />

bei 0 und ∞ verzweigt und dort jeweils den Verzweigungsindex n hat. Die<br />

Galoisgruppe ist in diesem Fall nach ?? isomorph zur zyklischen Gruppe<br />

der n-ten komplexen Einheitswurzeln. Genauer erhalten wir einen derartigen<br />

Isomorphismus, indem wir jeder n-te Einheitswurzel ζ den Automorphismus<br />

C(U) ∼ → C(U), U ↦→ ζU zuordnen. Das sollte im Lichte unseres Satzes nun<br />

auch anschaulich klar sein.<br />

5.2.11. Ganz allgemein heißt eine stetige Abbildung p : Z → B von topologischen<br />

Räumen eine Überlagerung oder genauer eine unverzweigte<br />

Überlagerung genau dann, wenn jeder Punkt b ∈ B eine offene Umgebung<br />

U besitzt derart, daß p−1 (U) eine disjunkte Zerlegung in offene Teilmengen<br />

p−1 (U) = <br />

i∈I Ui zuläßt, die von p jeweils homöomorph auf U abgebildet<br />

werden, für die also p : Ui → U stets eine Bijektion mit stetiger Umkehrabbildung<br />

ist. Ist q : Y → B eine weitere Überlagerung, so versteht man<br />

unter einem “Morphismus von Überlagerungen” oder auch einer Decktransformation<br />

eine stetige Abbildung f : Z → Y mit q ◦ f = p. Eine endliche<br />

Überlagerung ist eine Überlagerung mit endlichen Fasern. Man kann nun<br />

zeigen und es ist hoffentlich auch anschaulich einleuchtend, daß wir für jede<br />

⎫<br />

⎬<br />

⎭<br />

opp

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