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Analysis

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1210 KAPITEL VII. MIST UND VERSUCHE<br />

Hier ist aber in der Tat die linke Seite unabhängig von t falls gilt<br />

Ml2 Mc<br />

=<br />

α2 αlD2 alias α = l 3 D 2 /c. Wir sehen so, daß in der Tat unsere Ellipsen mögliche<br />

Lösungskurven sein müssen.<br />

Ergänzung 3.2.7. Daß die Lösungskurven Kegelschnitte sein müssen, kann<br />

man unschwer einsehen, indem man nachrechnet, daß der sogenannte Runge-<br />

Lenz-Vektor<br />

1<br />

c ˙ γ × L + γ<br />

γ<br />

eine Invariante der Bewegung sein muß. Dieser Zugang gefällt mir aber weniger,<br />

da man den Runge-Lenz-Vektor dabei “vom Himmel fallen lassen muß”.<br />

3.3 Systeme mit Zwangsbedingungen<br />

Beispiel 3.3.1. Wir untersuchen nun zunächst das Verhalten eines Massepunktes,<br />

dessen Bewegung auf eine Fläche im Raum eingeschränkt ist. Als<br />

physikalisches Modell mag man sich ein nasses Seifenstück denken, das in<br />

der Schwerelosigkeit und ohne Reibung im leeren Tank einer Raumfähre herumrutscht,<br />

in den es ein übermütiger Astronaut mit Schwung hat hineingleiten<br />

lassen. Wir modellieren diesen Tank als eine zweidimensionale glatte<br />

Untermannigfaltigkeit ohne Rand M ⊂ E im Sinne von IV.7.7.12 des Anschauungsraums.<br />

Zu jedem Zeitpunkt übt unsere Fläche eine Kraft auf unser<br />

Teilchen aus, deren Richtung—das jedenfalls scheint mir eine physikalisch<br />

sinnvolle Annahme—senkrecht zur Fläche steht und deren Größe gerade so<br />

bemessen ist, daß sie das Teilchen auf der Fläche hält. Die Bewegung während<br />

eines halboffenen Zeitintervalls I ⊂ T wird unter dieser Annahme beschrieben<br />

durch eine zweimal differenzierbare Abbildung γ : I → M mit der<br />

Eigenschaft<br />

¨γ(t) ⊥ Tγ(t)M<br />

für alle Zeiten t ∈ I. Formal betrachtet liegt ¨γ(t) zwar in E ⊗ 〈〈1/s 2 〉〉 und<br />

unsere Tangentialräume aus IV.7.3.1 sind für alle Punkte p ∈ M vielmehr<br />

Untervektorräume TpM ⊂ E, aber die Bedingung des Senkrechtstehens ist<br />

dennoch sinnvoll. In mathematischer Terminologie ausgedrückt bewegt sich<br />

unser Teilchen im Lichte von 3.10.2 demnach mit konstanter absoluter Geschwindigkeit<br />

längs einer “Geodäte von M”. Bewegt sich unser Teilchen zusätzlich<br />

in einem Kraftfeld F : E → E ⊗ 〈〈g/s 2 〉〉 und hat die Masse m, so<br />

lauten die Bewegungsgleichungen analog<br />

m¨γ(t) − F (γ(t)) ⊥ Tγ(t)M

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