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1154 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

nach II.6.5.29. Andererseits haben wir aber auch Z⊂ V f[0, 1]∩g[0, 1]⊂ V X, d.h.<br />

Z ist auch abgeschlossen in X. Als zusammenhängende Teilmenge müsste Z<br />

dann sogar eine Zusammenhangskomponente von X sein und insbesondere<br />

f[0, 1] umfassen und damit doch die Menge der Bilder der Endpunkte treffen.<br />

4. Sei X ein Hausdorffraum und seien f, g : [0, 1] → X stetige Injektionen mit<br />

f(0, 1) und g(0, 1) offen in X. Haben wir zusätzlich weder f(0, 1) ⊂ g(0, 1)<br />

noch g(0, 1) ⊂ f(0, 1), so ist jede Zusammenhangskomponente Z des Schnitts<br />

f[0, 1] ∩ g[0, 1] von der Form Z = f[0, a] oder Z = f[a, 1] für ein a ∈ [0, 1]<br />

mit f(a) ∈ {g(0), g(1)}. In der Tat reicht es nach dem Vorhergehenden, diese<br />

Behauptung unter der Annahme f(0) ∈ Z zu zeigen. Aber dann folgt aus<br />

1.4.5 schon Z = f[0, a] für ein a ∈ [0, 1], und nach Schritt 3 und unserer<br />

Annahme kommt hier a = 1 nicht in Betracht. Wäre nun f(a) ∈ g(0, 1), so<br />

gäbe es auch ein ɛ > 0 mit f[a, a + ɛ) ⊂ g(0, 1) im Widerspruch zur Wahl<br />

von a. Also haben wir f(a) ∈ {g(0), g(1)}.<br />

5. Ist X nun eine kompakte eindimensionale Mannigfaltigkeit, so finden wir<br />

stetige Injektionen fi : [0, 1] → X (i = 1, . . . , n) derart, daß die Bilder<br />

fi(0, 1) des offenen Intervalls (0, 1) offen sind und ganz X überdecken. Ohne<br />

Beschränkung der Allgemeinheit dürfen wir auch annehmen, n sei minimal<br />

möglich. Insbesondere gibt es dann natürlich keine Inklusionen der Gestalt<br />

fi(0, 1) ⊂ fj(0, 1) mit i = j. Wir können (ohne n zu ändern) darüberhinaus<br />

erreichen, daß die 2n Punkte fi(0), fi(1) für 1 ≤ i ≤ n paarweise verschieden<br />

sind: Zum Beispiel gibt es ja ein j mit f1(0) ∈ fj(0, 1), dann folgt<br />

f1 [0, ɛ) ⊂ fj(0, 1) für hinreichend kleines ɛ > 0, dann können wir f1 abändern<br />

zu ˜ f1 mit ˜ f1(0) = f1(a) für beliebiges a ∈ [0, ɛ) , und diese Freiheit<br />

ermöglicht es uns offensichtlich, endlich viele vorgegebene Punkte zu vermeiden.<br />

Ohne Beschränkung der Allgemeinheit dürfen wir weiter annehmen, es<br />

gelte f1(1) ∈ f2(0, 1). Sei Z ⊂ f1[0, 1] ∩ f2[0, 1] diejenige Zusammenhangskomponente<br />

dieses Schnitts, die f1(1) enthält. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit<br />

dürfen wir auch f2(0) ∈ Z annehmen, so daß also für geeignete<br />

a, b ∈ (0, 1) gilt<br />

Z = f1[a, 1] = f2[0, b]<br />

Wäre Z die einzige Zusammenhangskomponente des Schnitts, so könnten wir<br />

eine stetige Injektion f : [−a, 1] → X definieren durch die Vorschrift<br />

<br />

f1(t + a) t ∈ [−a, 0];<br />

t ↦→<br />

f2(t) t ∈ [0, 1],<br />

und f(−a, 1) = f1(0, 1) ∪ f2(0, 1) wäre offen in X. Damit geraten wir aber in<br />

Widerspruch zur Annahme der Minimalität von n, also ist dieser Fall nicht<br />

möglich und f1[0, 1]∩f2[0, 1] hat noch eine zweite Zusammenhangskomponente<br />

Z ′ . Diese zweite Zusammenhangskomponente hat notwendig die Gestalt

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