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Analysis

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944 KAPITEL VI. MANNIGFALTIGKEITEN UND LIEGRUPPEN<br />

Kugelschalen oder genauer deren Urbilder K g n ⊂ Lie G jeweils auf einen einzigen<br />

Punkt der diskreten Untergruppe ker ϕ abgebildet werden, und die<br />

Vereinigung dieser Bilder ist auch ganz ker ϕ. Insbesondere geht die Kugel-<br />

schale K g<br />

1 mit Radius Eins auf einen einzigen Punkt z ∈ G. Durch diesen<br />

Punkt z laufen notwendig alle nichtkonstanten Einparameteruntergruppen<br />

γ von G, ja es gibt für jedes derartige nichtkonstante γ sogar ein t mit<br />

γ(t) = z = γ(−t), und das zeigt sofort z 2 = e. Induktiv folgt exp(K g n) = z n .<br />

Die einzig möglichen Fälle sind also | ker ϕ| = 1 und | ker ϕ| = 2. Im ersten<br />

Fall ist ϕ ein Isomorphismus. In jedem Fall mag man einen surjektiven<br />

stetigen Gruppenhomomorphismus φ : SU(2) ↠ SO(3) wählen und die Liegruppe<br />

H = {(g, s) ∈ G × SU(2) | ϕ(g) = φ(s)} betrachten mitsamt dem<br />

offensichtlichen stetigen Gruppenhomomorphismus H → SO(3). Die Einszusammenhangskomponente<br />

H ◦ von H paßt in ein kommutatives Diagramm<br />

von Liegruppen der Gestalt<br />

H◦ <br />

<br />

<br />

<br />

G <br />

SU(2)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SO(3)<br />

Auf den Liealgebren induzieren alle Morphismen dieses Diagramms Isomorphismen,<br />

folglich sind alle Morphismen dieses Diagramms surjektiv. Da aber<br />

der Kern der Vertikale H ◦ → SO(3) nach unseren bisherigen Erkenntnissen,<br />

nun angewandt auf H ◦ statt auf G, auch höchstens zwei Elemente haben<br />

kann, müssen im zweiten Fall die oberen schrägen Pfeile beide Isomorphismen<br />

sein. Wir folgern G ∼ = H ◦ ∼ = SU(2).<br />

Zweiter Beweis. Dieser Beweis setzt Kenntnisse in Überlagerungstheorie voraus.<br />

Da die Sphäre SU(2) ∼ = S 3 wegweise einfach zusammenhängend ist nach<br />

??, und da G ↠ SO(3) sicher eine Überlagerung ist, existiert nach ?? ein<br />

Lift von s : SU(2) → SO(3) zu einer stetigen Abbildung ˜s : SU(2) → G<br />

mit 1 ↦→ 1. Wir zeigen, daß dieser Lift ein Gruppenhomomorphismus ist.<br />

In der Tat sind aber sowohl m ◦ (˜s × ˜s) als auch ˜s ◦ m Lifts der Abbildung<br />

s ◦ m : SU(2) × SU(2) → SO(3) mit (1, 1) ↦→ 1 und stimmen folglich<br />

überein. Da der Kern eines und jedes surjektiven Gruppenhomomorphismus<br />

SU(2) → SO(3) aus zwei Elementen besteht, muß in der Sequenz<br />

SU(2) ↠ G ↠ SO(3) einer der beiden Pfeile ein Isomorphismus sein.<br />

Dritter Beweis. Dieser Beweis setzt zusätzliche Kenntnisse über Darstellungstheorie<br />

voraus, genauer die Tatsache, daß nach 10.9.7 außer dem Neutralen

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