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Analysis

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722 KAPITEL V. FUNKTIONENRÄUME UND SYMMETRIEN<br />

Da unser Raum H nicht Null ist, finden wir in H eine Folge von Einheitsvektoren<br />

vn mit limn→∞ T 2 vn = T 2 . Wegen T 2 vn ≤ T T vn ≤<br />

T 2 = T 2 folgt limn→∞ T vn = T zumindest falls T = 0, und im<br />

Fall T = 0 ist das eh klar. Wir setzen nun c = T und behaupten, daß c 2<br />

zum Spektrum von T 2 gehört. In der Tat gilt ja<br />

(T 2 − c 2 )vn 2 = 〈vn, (T 4 − 2c 2 T 2 + c 4 )vn〉 = T 2 vn 2 − 2c 2 T vn 2 + c 4<br />

und das strebt für n → ∞ offensichtlich gegen Null. Damit haben wir per<br />

definitionem c 2 ∈ σ(T 2 ) und es folgt T 2 ≤ ρ(T 2 ) und, da wir die andere<br />

Abschätzung nach 3.3.16 bereits kennen, T 2 = ρ(T 2 ). Der spektrale Abbildungssatz<br />

3.3.17 zeigt jedoch ρ(T 2 ) = ρ(T ) 2 und wegen T 2 = T 2 folgt<br />

die Behauptung.<br />

Proposition 3.4.3 (Spektren selbstadjungierter Operatoren). Jeder<br />

selbstadjungierte Operator T auf einem Hilbertraum H hat ein rein reelles<br />

Spektrum, in Formeln σ(T ) ⊂ R.<br />

Beweis. Ist T selbstadjungiert, so gilt 〈v, T v〉 = 〈T v, v〉 = 〈v, T v〉 für alle<br />

v ∈ H, mithin ist 〈v, T v〉 stets reell. Für λ ∈ C erhalten wir so wegen der<br />

offensichtlichen Abschätzung | Im z| ≤ |z| ∀z ∈ C von der Mitte ausgehend<br />

die Ungleichungen<br />

| Im λ| v 2 ≤ |〈(T − λ)v, v〉| ≤ (T − λ)v v<br />

und damit | Im λ| v ≤ (T − λ)v. Unter der Annahme λ ∈ R ist demnach<br />

die Abbildung (T − λ) injektiv und nach 3.4.7 hat sie sogar abgeschlossenes<br />

Bild und ihre auf diesem Bild definierte Umkehrabbildung ist stetig. Andererseits<br />

ist mit demselben Argument auch (T −λ) ∗ = (T − ¯ λ) injektiv und damit<br />

hat (T −λ) nach 1.7.9 dichtes Bild. Zusammen folgt, daß (T −λ) invertierbar<br />

sein muß, so daß λ nicht zum Spektrum von T gehören kann.<br />

Übung 3.4.4. Eine stetige Abbildung von einem vollständigen metrischen<br />

Raum in einen weiteren metrischen Raum, die keinen Abstand verkleinert,<br />

ist injektiv mit abgeschlossenem Bild, und die auf dem Bild definierte Umkehrabbildung<br />

ist gleichmäßig stetig.<br />

Übung 3.4.5. Ein beschränkter selbstadjungierter Operator T auf einem Hilbertraum<br />

H heißt positiv semidefinit genau dann, wenn gilt<br />

〈T v, v〉 ≥ 0 ∀v ∈ H<br />

Man zeige, daß das Spektrum eines positiv semidefiniten Operators stets in<br />

der nichtnegativen reellen Zahlengeraden enthalten ist. Hinweis: Man orientiere<br />

sich am Beweis von 3.4.3.

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