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Analysis

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8. WURZELSYSTEME 1015<br />

3. Genau dann bilden Wurzeln α1, . . . , αn ∈ R eine k-Basis von V , wenn<br />

sie eine Q-Basis des von R in V aufgespannten Q-Vektorraums 〈R〉Q<br />

bilden.<br />

Beweis. Da V von R erzeugt wird, gilt sicher dimQ〈R〉Q ≥ dimk V . Jede<br />

Spiegelung sα : V → V wie oben stabilisiert natürlich 〈R〉Q und liegt in der<br />

endlichen Untergruppe G = {g ∈ GL〈R〉Q | g(R) ⊂ R}. Wählen wir mithilfe<br />

von 7.1.5 ein G-invariantes Skalarprodukt ( , ) auf 〈R〉Q, so muß sα auf 〈R〉Q<br />

die orthogonale Spiegelung an der zu α orthogonalen Hyperebene induzieren.<br />

Damit ist sα eindeutig festgelegt auf 〈R〉Q und dann auch auf V = 〈R〉k. Das<br />

zeigt die Eindeutigkeit von sα und liefert die Kowurzeln α ∨ ∈ V ∗ . Sicher<br />

nimmt jede Kowurzel α ∨ auf 〈R〉Q nur rationale Werte an, d.h. ihre Restriktion<br />

auf 〈R〉Q gehört zum Dualraum 〈R〉 ∗ Q des Q-Vektorraums 〈R〉Q. Un-<br />

ter dem durch unser invariantes Skalarprodukt vermittelten Isomorphismus<br />

〈R〉 ∗ Q<br />

∼<br />

→ 〈R〉Q haben wir nun α∨ |〈R〉Q ↦→ 2α/(α, α), folglich wird 〈R〉 ∗ Q er-<br />

zeugt von den Restriktionen der Kowurzeln. Wählen wir eine Basis α1, . . . , αn<br />

aus Restriktionen<br />

von 〈R〉Q aus Wurzeln und eine Basis β∨ 1 , . . . , β∨ n von 〈R〉 ∗ Q<br />

von Kowurzeln, so ist die Matrix der 〈αi, β∨ j 〉 invertierbar und damit sind<br />

α1, . . . , αn bzw. β∨ 1 , . . . , β∨ n auch k-linear unabhängig in V bzw. V ∗ . Es folgt<br />

die dritte Behauptung des Satzes. Es bleibt, die zweite Behauptung nachzuweisen.<br />

Daß R∨ ein endliches Erzeugendensystem von V ∗ ist, folgt aus dem<br />

Vorhergehenden; Daß gilt kα∨ ∩R∨ = {α∨ , −α∨ } desgleichen. Haben wir nun<br />

irgendeinen Isomorphismus von Vektorräumen ϕ : V ∼ → U und ist R ⊂ V ein<br />

Wurzelsystem, so ist natürlich auch ϕ(R) ⊂ U ein Wurzelsystem und gegeben<br />

β ∈ R gilt ϕ(β) ∨ = (ϕ⊤ ) −1 (β∨ ) für ϕ⊤ : U ∗ → V ∗ die zu ϕ transponierte<br />

Abbildung. Gegeben α ∈ R ist schließlich die transponierte Abbildung zur<br />

Spiegelung sα = sα,α∨ : V → V die Spiegelung s⊤α = sα∨ ,α : V ∗ → V ∗ . Für<br />

ϕ = sα erhalten wir insbesondere<br />

(sαβ) ∨ = s ⊤ α (β ∨ ) = β ∨ − 〈α, β ∨ 〉α ∨<br />

Wir sehen daraus, daß s ⊤ α die Bedingungen erfüllt, die von einer Spiegelung<br />

zu α ∨ als Element des Wurzelsystems in spe R ∨ gefordert werden, und das<br />

zeigt gleich auch noch α ↦→ (α ∨ ) ∨ .<br />

Definition 8.1.7. Gegeben ein Wurzelsystem R ⊂ V heißt die von den<br />

Spiegelungen zu den Wurzeln erzeugte Untergruppe W = W (R) ⊂ GL(V )<br />

die Weylgruppe unseres Wurzelsystems.<br />

8.1.8. Der Nullvektor ist der einzige Vektor von V , der von der Weylgruppe<br />

festgehalten wird. In der Tat erzeugen die Kowurzeln den Dualraum, folglich<br />

ist der Schnitt ihrer Kerne Null.

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