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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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chelte. «Oh ja, eure Mutter wusste über alles Bescheid. Sie war<br />

… anders damals, sie liebte diese Dinge, das Geheimnisvolle, das<br />

Abenteuer…»<br />

«Für das Parlament waren wir ein Phantom, etwas Ungreifbares,<br />

Unerklärliches», fuhr Couvencour fort. «Und die Franzosen… Paris<br />

war weit und bestand in unseren Augen aus unfähigen Hofschranzen,<br />

die nichts waren gegen uns, die unschlagbare Bruderschaft.<br />

Jesus, als wir zu ahnen begannen, dass uns die Agenten <strong>des</strong> französischen<br />

Königs auf den Fersen waren, waren wir auch noch stolz<br />

darauf, statt uns in irgendeiner Form Gedanken zu machen!»<br />

«Und dann traft ihr irgendwann auf Trostett und Ingelfinger,<br />

nicht wahr?», meinte Fabiou.<br />

«Ich weiß nicht, wie Trostett uns gefunden hat», meinte Couvencour.<br />

«Spätestens damals hätte uns klar werden sollen, dass es<br />

Leute gab, denen wir nicht gewachsen waren. Er stand eines Tages<br />

vor uns und erklärte, die Feinde der Franzosen seien die Freunde<br />

<strong>des</strong> Reiches und dass wir daher auf seine Unterstützung zählen<br />

könnten. Wir waren etwas erstaunt, wir hatten uns bisher nie in<br />

dem Sinn als Feinde der Franzosen verstanden. Insbesondere waren<br />

wir dem Deutschen Reich in keiner Weise freundlicher gesinnt;<br />

Hector besaß ein grundlegen<strong>des</strong> Misstrauen gegen jede Form von<br />

Großmacht. Aber ausgerechnet Hector war es dann, der auf Trostetts<br />

Annäherungsversuch einging. Ich glaube, er fand das Ganze<br />

in erster Linie amüsant – dass die katholische Partei Deutschlands<br />

einen Geheimbund unterstützen wollte, der einen beträchtlichen<br />

Teil seiner Kraft darauf verwendete, Protestanten vor der Inquisition<br />

zu retten. Und umso lustiger, als wenig später dieser Ingelfinger<br />

bei uns auftauchte, ebenso beunruhigend aus dem Nichts, und uns<br />

die Unterstützung der protestantischen Partei Deutschlands antrug.<br />

Hector kam sich unglaublich schlau vor, indem er sich sowohl von<br />

Trostett als auch von Ingelfinger Geld geben ließ, das er dann nach<br />

Gutdünken für seine Pläne verwendete. Es war naiv, natürlich.»<br />

«Und die Antonius-Jünger?», fragte Sébastien jetzt.<br />

«Ja, die Antonius-Jünger», sagte Couvencour nickend. «Sie machten<br />

etwa zur gleichen Zeit wie wir von sich reden. Und vom ersten<br />

Moment an war Hector begeistert von ihnen. In seinen Augen<br />

standen wir auf derselben Seite und kämpften denselben Kampf.<br />

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