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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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hinweg von ihr, ruheloser Geist!» rief. Danach forderte er sie auf,<br />

zur Bekräftigung noch einen Rosenkranz zu beten. «Wenn dies<br />

nicht hilft», meinte er abschließend, «müsst Ihr mit Euren Eltern<br />

wiederkommen. Mehr kann ich im Moment nicht machen.»<br />

«Denkt Ihr wirklich, das wirkt?», fragte der Messdiener zweifelnd,<br />

als Cristino sich mit einem glückseligen Lächeln entfernte.<br />

«Weißt du», seufzte der Pater, «Glaube versetzt i n solchen Fällen<br />

wahrhaft Berge.»<br />

Und Cristino ging strahlend nach Hause und vergnügt zu Bett,<br />

las die letzten zehn Seiten <strong>des</strong> Vesalius, sprach ihr Nachtgebet und<br />

träumte von Agnes Degrelho.<br />

***<br />

«Wer bitte?» Mèstre Crestin, der Viguié, lehnte sich zurück und betrachtete<br />

den Arquié Albin aus übernächtigten Augen. Das Parlament<br />

saß ihm im Nacken in Gestalt einesgeiergesichtigen Docteur<br />

Vascarvié, was zur Folge hatte, dass er sich mittlerweile Tag und<br />

Nacht auf der Suche nach Bossards Mörder um die Ohren schlug.<br />

«Der kleine Bèufort», antwortete Albin.<br />

«Was will der schon wieder?» Laballefraou, der am Pult stand<br />

und einen Stapel von Papieren sichtete, hob den Kopf.<br />

«Oh, er meint, er habe wichtige Fragen bezüglich der Ermordung<br />

<strong>des</strong> Notars», meinte Albin.<br />

«Sagt mal, wer bin ich eigentlich?», explodierte der Viguié. «Vascarvié<br />

kommandiert mich herum wie seinen Kammerdiener, und<br />

der kleine Bèufort stellt mir Fragen, als sei er der Viguié und ich<br />

ein kleiner Taschendieb! <strong>Die</strong>sen Bengel sollte man – na, da ist er ja<br />

schon. Einen schönen guten Morgen, Baroun!» Crestin bedachte<br />

Fabiou, der ohne anzuklopfen ins Zimmer trat, mit einem Blick, als<br />

ob er ihn fressen wollte.<br />

«Guten Morgen!» Fabiou strahlte. Er war bester Laune, im Gegensatz<br />

zum Rest der Anwesenden. «Ich wollte nur fragen, habt Ihr<br />

inzwischen die Unterlagen <strong>des</strong> Notars Austelié durchgesehen?»<br />

«Ja, Baroun. Selbstverständlich, Baroun. Darf ich fragen, was<br />

zum Teufel Euch das angeht?»<br />

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