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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Victor schluckte. «Mann, sind die gut. Ich?» Er seufzte. «Nicht<br />

mehr viel, nachdem mir Mergoult deine Schwester vor der Nase<br />

weggeschnappt hat.»<br />

«He… du wolltest mitCristinotanzen?»<br />

«Hm. Ja. Du könntest wohl nicht vielleicht… ein gutes Wort<br />

für mich bei ihr einlegen?» Er betrachtete Fabiou aus treuherzigen<br />

Hundeaugen.<br />

Fabiou lachte. «Cristino ist eine dumme Gans!», sagte er. «<strong>Die</strong><br />

Männerwelt von ganz Ais liegt ihr zu Füßen, und sie muss sich an<br />

Mergoult, den Affen, hängen.»<br />

«Na ja… sie sieht einfach unglaublichgut aus, deine Schwester»,<br />

versuchte Victor zu erklären. «Ihre Augen … so blau wie ein Sommerhimmel.<br />

Ihre seidige weiße Haut. Und ihre Haare … wie aus<br />

gesponnenem Gold …» Sein Augenaufschlag erinnerte an Jeanne<br />

d’Arc beim Anblick <strong>des</strong> Erzengels.<br />

«Sag mal … wird man ab einem bestimmten Alter automatisch<br />

so, oder muss man dazu ein paarmal mit dem Kopf gegen die Wand<br />

rennen?», fragte Fabiougenervt.<br />

Victor blinzelte irritiert. «Hä, was meinst du mit so?»<br />

«So hirnlos gestört beim Anblick eines Weibsbilds»,grummelte<br />

Fabiou.<br />

«Ach, das verstehst du noch nicht!», jammerte Victor. Dann<br />

wurde sein Gesicht plötzlich ernst, und der schafsähnliche Ausdruck<br />

verschwand aus seinen Augen. «Herr Jesus, die Sault», murmelteer.<br />

Fabious Blick folgte dem seinen. In der Tat, wenige Schritte entfernt<br />

wiegte sich Alessia im Tanz, am Arm eines Roubert de Buous,<br />

der dabei Glubschaugen machte wie ein Tintenfisch. «Sag bloß, du<br />

gehörst auch zu Alessias gehirnamputierter Anbeterschaft. <strong>Die</strong>se<br />

blöde Ziege!»<br />

«Sie kümmert sich sehr um meine Mutter», sagte Victor<br />

nachdenklich.<br />

«Wie?» Fabioublickte ihn erstauntan.<br />

«Sie kümmert sich sehr um meine Mutter», wiederholte Victor<br />

und schüttelte den Kopf. «Seit dem Fest bei den Mancoun. Sie besucht<br />

sie fast täglich.»<br />

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