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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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allem, was Mayniers Heer angerichtet hatte, und suchte dringend<br />

nach einer Möglichkeit, seine Mitschuld wiedergutzumachen. Also<br />

nahmen sie uns auf.»<br />

Der Baroun de Buous schüttelte langsam den Kopf. «Stimmt,<br />

jetzt erinnere ich mich», murmelte er. «War so ein Chaos, damals,<br />

hattedas ganz vergessen,dass da ein paar Edelleutebei den Flüchtlingen<br />

waren, einer mit seiner Familie… ihr seid ein paar Tage<br />

dageblieben, war’s nicht so?»<br />

«Hector und ich, ja», sagte Couvencour. «Zwei oder drei Tage<br />

lang, bis Justine und die <strong>Kinder</strong> sich halbwegs von den Strapazen<br />

erholt hatten. Aber Cristou und Pierre sind sofort wieder<br />

aufgebrochen.»<br />

«Warumhabt ihr uns nicht gesagt, dass ihr von der Bruderschaft<br />

seid?», grummelte der Buous. «<strong>Die</strong> Bruderschaft, das war schließlich<br />

was – wir hätten euch unserletztes Hemd gegeben, wenn wir’s<br />

gewusst hätten, Onkel Gabriel und ich! Und vor allem hätten wir<br />

die zwei Jungs nie und nimmer nach Ais gehen lassen! Nicht solang<br />

da der Maynier rumsprang und Köpfe rollen spielte!»<br />

«Sie verließen Buous am Morgen <strong>des</strong> 29 . April», erklärte Rouland<br />

de Couvencour. «Sie wollten unbedingt sofort nach Ais zurück,<br />

Cristou, weil er sich um seine Familie sorgte, und Pierre, weil<br />

er wohl vorhatte, sofort ganz Ais auf den Kopf zu stellen in dem<br />

Bemühen, Maynier vor Gericht zu bringen. Wir dachten uns nichts<br />

dabei. Dass Raymoun, Lucien und Jaquot getötet worden waren,<br />

hielten wir noch immerfür tragische Zufälle. Nie wären wir darauf<br />

gekommen, dass sie in Ais bereits auf uns warteten.»<br />

Der letzte Moment vor dem Tor von Buous, auf der Straße, die<br />

ins Tal hinunterführt. Cristou und Pierre im Sattel, Cristou weiß<br />

wie eine Wand, während er verzweifelt zu lächeln versucht, und<br />

Pierre, dieses seltsame grimmige Grinsen auf dem Gesicht, als er<br />

die Hand hebt und Hector und Rouland zum Abschied zuwinkt,<br />

und Rouland spürt, dass er schlucken muss, als die beiden ihre<br />

Pferde wenden und zwischen den ergrünenden Bäumen verschwinden.<br />

<strong>Die</strong> Quadriga. Quattuor veri amici. Es ist das letzte<br />

Mal,dass sie einander lebend sehen.<br />

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