04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

«Macht ihn los. Und gebt ihm sein Pferd zurück. Ihnen beiden.»<br />

Arnac nickte Fabiou zu.<br />

Mit einer Handbewegung schickte Mergoult einen der <strong>Die</strong>ner<br />

los, die Pferde holen. Einer zog ein Messer und schnitt Loís’ Fesseln<br />

durch. Der <strong>Die</strong>ner kehrte zurück, drückte Fabiou die Zügel der<br />

beiden Pferde in die Hand. Loís war stehen geblieben, vor Arnacs<br />

Pferd. Sein linkes Auge war gähnend weit aufgerissen. Arnac sah<br />

ihn an. «Jetzt bist du für sie verantwortlich», sagte er.<br />

Fabiou lief auf Loís zu und nahm ihn am Arm. «Komm », flüsterte<br />

er. Loís rührte sich nicht. «Komm endlich!», fleh te Fabiou. Endlich<br />

bewegte sich Loís, humpelte auf Fabious Arm gestützt zu seinem<br />

Pferd und zog sich in den Sattel.<br />

Fabiou blickte Arnac an und kämpfte verzweifelt gegen den unwiderstehlichen<br />

Drang, einfach loszuheulen. Das war das Letzte,<br />

was er wollte, vor den Augen der Mergoults herumzuflennen.<br />

«Wenn ich je meine Ballade schreibe, dann kannst du sicher sein,<br />

dass ich dich als Helden nehme», stieß er hervor.<br />

«Oh Mann, hau endlich ab!», fauchte Arnac.<br />

Fabiou rannte zu seinem Falben und schwang sich in den Sattel.<br />

Arnacs Blick ging zu Sébastien. «Los, verschwinde!», flüsterte er<br />

verzweifelt.<br />

Sébastien schüttelte den Kopf.<br />

Fabiou griff die Zügel von Loís’ Pferd und trieb die Tiere an,<br />

bis sie in Galopp fielen. <strong>Die</strong> Menschen traten beiseite, und sie verschwanden<br />

zwischen den schäbigen Hütten der Bauern.<br />

«Also, was ist jetzt, Couvencour?», rief Alexandre de Mergoult.<br />

«Falls du es dir anders überlegt hast, darf ich daran erinnern, dass<br />

du hier ohnehin nicht mehr lebend ‘rauskommst. Also ergib dich<br />

endlich!»<br />

Es war schade, dass Fabiou schon weg war, denn der Poet in ihm<br />

wäre begeistert gewesen von der lässigen Handbewegung, mit der<br />

Arnac Mergoult seinen Degen vor die Füße schleuderte, wo er zitternd<br />

im Sand stecken blieb. Dann schwang er sich aus dem Sattel.<br />

Sébastien konnte nicht einmal «Scheiße» sagen, so schnell hatten<br />

sich die Waffenknechte von allen Seiten auf Arnac gestürzt<br />

und ihn festgehalten. «Passt ja auf!», rief Mergoult ihnen zu. «Der<br />

Kerl ist schnell wie ein Wiesel und hinterhältig wie eine Viper!»<br />

810

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!