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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Ein bisschen bebte das Pergament in Crestins Händen. Er legte<br />

es ab, faltete seine Hände darüber. Laballefraou lehnte sich gegen<br />

den Schrank. Er hatte die Lippen jetzt zusammengedrückt, wohl<br />

um sie an ihrem Eigenleben zu hindern.<br />

«Mein Stiefvater?» Gott, dass es auch so heiß sein musste! Als<br />

obeinem das Hirnwasser aus den Poren lief! «Ist etwas mit meinem<br />

Stiefvater? Habt Ihr ihn gefunden?»<br />

Crestin holte tief Luft. Er sah auf. Sein Gesicht wirkte unruhig.<br />

«Es… tut mir leid, Baroun», sagte er. Seine Stimme schien<br />

verzerrt durch die Hitze. «Es gibt keine Neuigkeiten von Eurem<br />

Stiefvater.»<br />

Fabiou runzeltedie Stirn. Schweißsammeltesich in seinen Brauen.<br />

«Irgendetwas – ist doch», stellte er fest.<br />

Sie antworteten nicht. Laballefraou wischte sich die feuchten<br />

Hände an der Hose ab. «Habt Ihr die Unterlagen bekommen, um<br />

die ich Euchgebeten hatte?», fragte Fabiou.<br />

Ein Blick von Crestin zu Laballefraou und von Laballefraou zu<br />

Crestin. Crestin fuhr sich mit der Hand über die Nasenspitze, eine<br />

Geste der Verlegenheit, die so gar nicht zu ihm passte. «Baroun de<br />

Bèufort… diese Unterlagen, wisst Ihr…» Er brach ab.<br />

«Also was ist?», fragte Fabiou ungeduldig. «Habt Ihr sie oder<br />

habt Ihr sie nicht?»<br />

Fragend war Laballefraous Blick auf Crestin gerichtet, der Fabiou<br />

mit zusammengepressten Lippen ansah. Schließlich nickte er Laballefraou<br />

zu. Einen Augenblick stand der Arquié unentschlossen<br />

am Schrank, dann lief er zum Pult hinüber und nahm eine Akte<br />

von der Schreibfläche. Er schien einen Moment lang zu zögern, bevor<br />

er zu Crestin herüberkam und die Akte vor ihm auf die Tischplatte<br />

legte.<br />

Fabiou trat vor und griff nach der Akte.<br />

«Baroun de Bèufort.» Crestins Hand hatte sich auf seinen Arm<br />

gelegt. Der Viguié blickte ihn aus unruhigen Augen an. «Baroun<br />

de Bèufort, ich denke, Ihr solltet das besser nicht lesen.»<br />

Er starrte Crestin an. Er begriff. Er hatte es geahnt. Fabiou nahm<br />

die Akte vom Tisch und schritt aus dem Raum.<br />

***<br />

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