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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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an der Einmündung der Straße in die Carriero dis Noble zurückkam,<br />

wo die Kutsche untergebracht war – die Carriero de Jouque<br />

war zu eng, um die Kutsche direkt in den Hof fahren zu können.<br />

Bardou blickte seinem Sohn hinterher, der mit einem fröhlichen<br />

Pfeifen auf den Lippen dem Hauptgebäude zueilte. «Mergoult»,<br />

sagte er, den Namen zwischen seinen Zähnen hervorschleudernd<br />

wie ein abscheuliches Schimpfwort. «Er ist ein Teufel, der Mergoult.<br />

Wie sein Vater, der ist auch ein Teufel.» Er spuckte in den<br />

heißen Staub der Carriero de Jouque.<br />

Fabiou verstand kein Wort.<br />

«Wogehen wir eigentlich hin?», fragte Loís, als sie wenig später<br />

in die Hektik und den Lärm der Carriero drecho hinaustraten.<br />

«Nicht weit», erklärte Fabiou. «Carrierro dou Pous-Caud.» Er<br />

war zu angespannt, Loís mehr zu erzählen. Wenn ma n die Ohren<br />

spitzte, klangen einem die Namen Bossard und Antonius-Jünger<br />

aus jedem Hauseingang, jeder Seitenstraße und jedem Marktstand<br />

entgegen. Nicht dass Bossard ein so wichtiger Mann gewesen wäre.<br />

Doch der Mord an einem Adligen war immer eine Sensation, und<br />

dass derselbe auf der exklusiven Gesellschaft der Mancoun geschehen<br />

war, gab dem Ganzen eine besonders prekäre Note. Im<br />

Moment war ganz Ais auf der Spur <strong>des</strong> unheimlichen Mörders in<br />

der Holzmaske, der seine Bluttaten mit Santonou unterzeichnete,<br />

und das war ein Umstand, der Fabiou beunruhigte. Je mehr und<br />

je wichtigere Leute auf die Aufklärung <strong>des</strong> Verbrechens drängten,<br />

<strong>des</strong>to eher würde der Viguié geneigt sein, eine einfache, aber vermutlich<br />

falsche Erklärung für die Morde zu akzeptieren. Und die<br />

Wahrheit würde wie so oft mit Füßen getreten.<br />

<strong>Die</strong> Zeit drängte also.<br />

<strong>Die</strong> Druckerei von Mèstre Mouche Piqueu fand sich an der Einmündung<br />

der Carriero de la Jutarié in die Carriero dou Pous-Caud,<br />

der Eingang zur Carriero dou Pous-Caud gelegen. <strong>Die</strong> Tür stand<br />

offen und gab den Blick in einen ziemlich unordentlichen Kontor<br />

frei, in dem sich Papiere ellenhoch auf Tischen und Pulten stapelten.<br />

Menschliche Wesen waren derzeit nicht anwesend, nur ein<br />

magerer, struppiger roter Kater strich maunzend um die Bänke,<br />

und im Hintergrund war ein infernalisches Quietschen und Rum-<br />

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