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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Jetzt schien der alte Couvencour aus seiner Verzückung zu erwachen.<br />

«Was führt dich hierher, Fabiou?», fragte er lächelnd. Fabiou<br />

registrierte etwas erstaunt, dass er ihn ohne viel Federlesen duzte.<br />

Na gut, Couvencour hatte ihn vermutlich schon gekannt, als er<br />

noch in die Windeln gemacht hatte.<br />

«Nun…», Fabiou räusperte sich, er fragte sich, was er auf diese<br />

Frage antworten sollte, ohne einen der Anwesenden vor den Kopf<br />

zu stoßen. «Nun, Fred… mein Stiefvater ist der Witwe Carbrai<br />

letztens in der Stadt begegnet, und sie schienen sich zu kennen,<br />

und … na ja, er wollte mir nicht so recht sagen, woher…»<br />

Es war wohl nicht die schlechteste Lösung. Couvencour lachte<br />

auf alle Fälle. «Daspasst zu Frederi! – Und da dachtest du, du könntest<br />

ja vielleicht die Witwe Carbrai fragen, ja?», mutmaßte er. Er<br />

lächelte noch immer.<br />

Fabiou nickte. Sein Blick wandte sich der Frau zu, die Couvencour<br />

einen hilfesuchenden Blick zuwarf. Der nickte aufmunternd.<br />

«Nun… Antoine, mein Mann, war gut befreundet mit ihnen»,<br />

murmeltesie. Noch immer wich sie Fabious Blick aus.<br />

«Mit ihnen?»<br />

«Senher Couvencour, Baroun de Bèufort und Cavalié de Castelblanc»,<br />

antwortete die Frau mit kaum hörbarer Sti mme. «Sie kannten<br />

sich von der Schule.»<br />

Fabiou runzelte die Stirn. Gut, sein Vater hatte Kontakte zu den<br />

Protestanten gehabt, das wusste er ja bereits von Tante Beatrix.<br />

Aber Frederi?<br />

«Stört Euch das?» <strong>Die</strong> Stimme knirschte vor Feindseligkeit. Fabiou<br />

sah auf. Der junge Carbrai betrachtete ihn aus wütend zusammengekniffenen<br />

Augen.<br />

«N-nein, ich wusste bloß nicht, dass …»<br />

«Dass Euer Vater Umgang mit ketzerischen Irrgläubigen pflegte?<br />

Enttäuschend, oder?» Carbrais Hände waren zu Fäusten geballt.<br />

«Antoine!» Der Tonfall der Mutter war tadelnd. Und zu Fabiou<br />

gewandt meinte sie: «Bitte entschuldigt meinen Sohn. Sein Verhalten<br />

ist ungehörig.»<br />

«Wir entschuldigen uns nicht bei den Katholischen!», zischte<br />

Antoine Carbrai. «Oder haben sie sichjemals bei uns entschuldigt?<br />

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