04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sie lauschten in die Dunkelheit, registrierten alarmiert den Hufschlag<br />

und das Wiehern zahlloser Gäule auf dem Hof, das Klirren<br />

von Waffen, die aus Scheiden gezogen wurden, und das Klappen<br />

der Haustür, und dann die schrille Stimme von Archimède Degrelho,<br />

die über dem Lärm brüllte: «Da hinten sind sie, holt sie euch,<br />

schnell!»<br />

«<strong>Die</strong> Landsknechte <strong>des</strong> Genevois!», krächzte Catar ino.<br />

Rouland de Couvencour fuhr zu Victor herum. «Gibt es einen<br />

Hinterausgang?», fragte er hektisch. «Ein Fenster, irgendetwas?»<br />

«<strong>Die</strong> Fenster im Erdgeschoss sind alle vergittert», sagte Victor.<br />

«Einen Seiteneingang gibt es. Aber dazu müssen wir durch die Eingangshalle.<br />

Wir werden ihnen direkt in die Arme laufen!»<br />

Rouland de Couvencour rang nach Luft. «Versuchen wir es»,<br />

sagte er.<br />

Sie liefen, Victor voraus, die anderen hinterher. Sie stolperten<br />

um die Ecke, nach links, dorthin, wo sich der Gang in eine weite<br />

Halle öffnete. Der erste Schimmer einer grauen Dämmerung sickerte<br />

durch die hohen Fensterscheiben. In ihrem Licht erkannten<br />

sie eine breite Treppe, die sich quer durch die Halle ins obere<br />

Stockwerk schwang. «Schnell!», schrie Frederi, <strong>des</strong>sen Stimme inzwischen<br />

ziemlich nach Panik klang, und sie rannten über weiße<br />

Marmorplatten, stürzten auf einen Gang zu ihrer Rechten zu, der<br />

sich im morgendlichen Zwielicht verlor. <strong>Die</strong> Halle erschien ihnen<br />

riesenhaft, unendlich weit war der Korridor entfernt.<br />

Und an der anderen Seite der Halle öffnetesich eine Tür.<br />

Es waren tatsächlich die Landsknechte, deren Bekanntschaft Catarino<br />

und Hannes bereits gemacht hatten, das bewiesen die Rußschmierer<br />

in ihren Gesichternund die Brandflecken auf ihrer Kleidung.<br />

Archimède Degrelho stand neben dem Capitaine, fuchtelte<br />

wild mit den Armen durch die Luft. «Da sind sie!», kreischte er.<br />

«Da!»<br />

Sie blieben stehen, direkt am Fuß der Treppe, die sich hinter ihnen<br />

in die Höhe schwang. Cristino begann zu wimmern. Sie waren<br />

verloren, so viel war klar. <strong>Die</strong> Landsknechte waren dem rettenden<br />

Gang viel näher, der Fluchtweg war versperrt.<br />

«Nach oben!», schrie Victor und wies die Treppe hinauf. «Wir<br />

können versuchen, durch ein Fenster zu fliehen!»<br />

976

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!