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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Könnte zum Beispiel auch ein Heerführer sein, der König der<br />

Schwerter, oder einer, der gerne Blut vergießt.»<br />

«Der Mörder zum Beispiel? Der Gevenoir oder wie er heißt?»,<br />

schrie Frederi Jùli begeistert.<br />

<strong>Die</strong> Alte nickte wieder. «Und der König der Münzen, jaja, mag<br />

einer sein, der sehr reich ist, sehr reich und sehr mächtig.»<br />

Fabiou runzelte die Stirn. Mag sein. Das bringt uns ja gewaltig<br />

weiter.<br />

«Und der König der Stäbe?», fragte Frederi Jùli gespannt.<br />

Wieder blickte die Alte zur Tür. «Mag sein ein Bauer, vielleicht<br />

auch nicht. Mag sein, dass der Stab nur andeuten soll, dass er ein<br />

Niederer ist, ein Gemeiner. Muss nicht unbedingt ein Bauer sein.»<br />

«Vielleicht auch ein Schäfer?», fragte Loís von hinten.<br />

Fabiou sperrte den Mund auf. «Mann…», hauchte er.<br />

«Ich habe auch eine Frage», drängte Cristino. «Weißt du, wer<br />

mich umbringen will, und warum?»<br />

«Also, ich hätte noch gerne gewusst, was …», begann Fabiou. Er<br />

kam nicht weiter. <strong>Die</strong> Alte war aufgestanden, schüttelte betrübt<br />

den Kopf. «Tut mir so leid, <strong>Kinder</strong>chen, aber ich kann keine Fragen<br />

mehr beantworten, neinnein.»<br />

Fabiou runzelte die Stirn. Es war wie verhext! Man konnte fragen,<br />

wen man wollte, auf einmal hieß es, tut mir leid, darüber<br />

darf ich nicht reden! «Warum nicht?», schrie er wütend. «Warum<br />

kannst du die Frage nicht beantworten? Ich will verdammt noch<br />

mal einen vernünftigen Grund wissen!»<br />

<strong>Die</strong> Augen der Alten waren trüb. «Weil heute der Tag ist», antwortetesie.<br />

«Der Tag? Welcher Tag?», rief Fabiou verständnislos.<br />

«Der Tag, an dem sie kommen, mich zu holen», sagte die Alte.<br />

Und im selben Moment flog der Vorhang auf.<br />

Allesging extrem schnell. Plötzlich waren die beiden Bewaffneten<br />

in der Hütte, schlugen und traten gegen die Wände, die bedrohlich<br />

zu wackeln begannen. «Raus hier, raus!», brüllten sie. Cristino<br />

kreischte mal wieder. Loís schleifte sie nach draußen, und die anderen<br />

stürmten panisch wie gejagte Hühner hinterher.<br />

Draußen waren noch mehr Bewaffnete, allesamt in der Uniform<br />

der Stadtwache. Allen voran stand ein Offizier, der das seltsamste<br />

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