04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

schießt ihr, und da saßen sie nun an den Fenstern, ihre furchtlosen,<br />

unbekümmerten großen Geschwister, hielten sich an den<br />

riesenhaften Arkebuse fest und heulten vor Angst.<br />

«Da war dieser Säugling», murmelte Cristino. «Nein, kein richtiger<br />

Säugling, vielkleiner. Er ist gestorben, oder?»<br />

«Pierre hat darüber geschrieben», sagte Fabiou. «Ein frühgeborenes<br />

Kind, <strong>des</strong>sen Mutter gestorben war. Das war Louise, das<br />

Mädchen, das sich um es gekümmert hat, nicht wahr?»<br />

«Daniel hat ihn gefunden»,flüsterte eine heisere Stimme hinter<br />

Fabiou. Erstaunt drehte er sich um. Louise Degrelho hatte die Augen<br />

geöffnet und fixierte Fabiou mit einem erschöpften Blick. «Ich<br />

hatte das schon ein paar Mal bei Kühen gesehen, also habe ich ihn<br />

abgenabelt und in ein Tuch gewickelt. Es war ein Junge. Wir haben<br />

ihn getauft, Daniel und ich. Wir haben ihm sogar einen Namen<br />

gegeben, Jacque Estèvehaben wir ihn genannt, weil wirdachten, so<br />

einkleines Kindkönnte wirklich zwei Heilige zum Schutz gebrauchen.<br />

Es ist trotzdem gestorben, kurz darauf.»<br />

«Wir sind dann mit Justine und den <strong>Kinder</strong>n weitergezogen»,<br />

erklärte Rouland de Couvencour. «Wir wollten versuchen, über<br />

den Großen Luberoun wieder nach Hause zu kommen. Kurz vor<br />

Castellet kam uns ein Trupp Soldaten entgegen, so dass wir die<br />

Kutsche stehen lassen mussten und in den Wald flohen. Dort trafen<br />

wir dann auf eine Gruppe Flüchtlinge, die meisten von ihnen<br />

Frauen und <strong>Kinder</strong>. Cristou hattedie Idee, sie nach Tour d’Aigue zu<br />

geleiten und unter den Schutzder Barouno zu stellen.»<br />

«Aber in Tour d’Aigue waren Mayniers Soldaten, so dass ihr<br />

umkehren und euch nach Buous durchschlagen musstet», ergänzte<br />

Fabiou.<br />

«Etwas Besseres ist uns nicht eingefallen», sagte Couvencour.<br />

«Ein paar unserer alten Verstecke waren zwar in der weiteren Umgebung,<br />

aber sie hätten niemals so vielen Menschen Platz geboten,<br />

zumal die Flüchtlinge auch dringend zu essen brauchten. Von den<br />

Buous sagte man, dass sie anständige Leute waren, das war alles,<br />

was wir wussten, persönlich kannte sie keiner von uns, schließlich<br />

stammten wir vier nicht aus dem Luberoun.» Couvencour seufzte.<br />

«Wir hatten Glück, der alte Buous war am Boden zerstört nach<br />

1014

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!