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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Nun, vielleicht der Mord an Degrelho. Das würde doch Sinn<br />

machen.»<br />

«‹Eine Generation, verkauft für ein paar Silberlinge, ein Volk für<br />

ein paar Morgen Land›», zitierte Fabiou. «Jesus, das passt nicht zu<br />

einer ermordeten Familie. Außerdem geht es um ein ungesühntes<br />

Verbrechen. Und Degrelhos Mörder haben schließlich ihre Strafe<br />

erhalten.»<br />

Loís seufzte. «Je<strong>des</strong> Rätsel werdet Ihr nicht lösen kön nen. Vielleicht<br />

war dieser Trostett ja doch ein bisschen so lala.»<br />

«Es gibt eine Antwort», murmelte Fabiou. «Es muss eine Antwort<br />

geben!»<br />

«Oh. – He, Suso. Nicht auf dem Weg in die Kirche?» Loís winkte<br />

Oma Felicitas’ Köchin zu, die mit einem Korb voller erwürgter<br />

Hühner dem Haus zustrebte.<br />

«Neee – muss kochen, siehst du doch.» <strong>Die</strong> Frau stapfte weiter.<br />

«Na ja, ich dachte nur – du stammst doch von seinem Grund und<br />

Boden, oder?», fuhr Loís fort. «Vater hat jedenfalls gesagt, Bossard<br />

wäre der Sen von deinem Heimatdorf.»<br />

<strong>Die</strong> Köchin warf einen Blick die Straße hinauf Richtung Carriero<br />

dis Noble und einen zweiten hinunter Richtung Plaço Sant<br />

Sauvaire, dann kam sie mit eiligen Schritten in die Scheune. «Ich<br />

will dir mal was sagen, Bengel – und Euch auch, junger Baroun: ‘s<br />

gibt gute und schlechte Herren. ‘sgibt Herren, für die man in die<br />

Kirche geht und betet, wenn sie nicht mehr sind, und Herren, für<br />

die man kein Ave Maria vergeudet. Das ist’s, was ich dazu zu sagen<br />

habe.» Und mit diesen Worten wandte sie sich um und schleppte<br />

ihre Hühner der Haustür zu.<br />

«Fabiou!», brüllte eine Stimme vom Haus her. «Fabiou, wir müssen<br />

gehen!»<br />

Fabiou seufzte tief. Es hatte keinen Sinn. Er musste sich eingestehen,<br />

dass er mit seinen Nachforschungen in eine Sackgasse geraten<br />

war.<br />

***<br />

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