04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

efreien, indem er sie nach Castelblanc mitnahm, hätte er ihm fast<br />

die Füße geküsst vor Dankbarkeit. Natürlich ging er auch auf Frederis<br />

Bitte ein, das Mädchen als ein Kind von Cristou auszugeben.»<br />

«Und so bin ich nach Castelblanc gekommen», meinte Cristino<br />

und nickte mit dem Kopf.<br />

«Wir nannten dich Cristino, im Andenken an Cristou», sagte<br />

Frederi. «In Castelblanc kannte keiner Cristou de Bèufort, so dass<br />

wir erzählen konnten, Madalenos erster Mann sei an einem Fieber<br />

gestorben. Und für den Fall, dass eines von euch etwas sagen<br />

könnte, was die <strong>Die</strong>nerschaft misstrauisch machte , erzählten wir<br />

allen, dass auch ihr ein schweres Fieber gehabt hättet und infolge<strong>des</strong>sen<br />

gelegentlich noch wirres Zeug reden würdet. Niemand<br />

schöpfte Verdacht. Catarino wehrte sich am A nfan g noch dagegen,<br />

Cristino als ihre Schwester zu akzeptieren, aber schon nach ein<br />

paar Wochen ließ dies nach, und auch Cristino schien keinerlei Erinnerung<br />

mehr an die Zeit vor Castelblanc zu haben.»<br />

«Das war der Grund, dass wir nie nach Ais gefahren sind, oder?»,<br />

fragte Fabiou. «Ihr hattet Angst, Catarino oder Cristino könnten<br />

dort irgendetwas erleben, was sie an ihr früheres Leben erinnerte.»<br />

Louise nickte schwach. «Sie haben alles von Cristino ferngehalten,<br />

was die Erinnerung an früher hätte wecken können. Also<br />

auch mich. Sie haben mir in all den Jahren nie gestattet, Cristino<br />

zu treffen. Manchmal bin ich heimlich nach Castelblanc geritten<br />

und habe sie aus einem Versteck heraus beobachtet. Und die ganze<br />

Zeit habe ich auf den Taggewartet, an dem Cristino endlich in<br />

die Gesellschaft eingeführt würde und ich mich ihr unverfänglich<br />

nähern könnte.»<br />

«<strong>Die</strong> Narbe da…», Cristinos Hand berührte die Narbe an ihrer<br />

Stirn, «das war das Muttermal, das Agnes Degrelho hatte, nicht<br />

wahr? Ich bin nie vom Wickeltisch gefallen, stimmt’s?»<br />

«Wir haben es wegätzen lassen. Es war zu auffällig. Archimède<br />

Degrelho hätte dich jederzeit daran erkannt», sagte Rouland de<br />

Couvencour.<br />

Cristino seufzte leise. «Hat Mutter all das gewusst?», fragte sie.<br />

«Sie wollte nichts davon wissen», murmelte Frederi. «Sie wollte<br />

weder hören, wer du bist, noch was aus Louise geworden ist und<br />

welche Rolle Archimède bei all dem gespielt hat… Sie legte sich<br />

1029

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!