04.11.2013 Aufrufe

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

«Tut mir leid, Fabiou, wie ich gesagt habe…»<br />

«Nichts über die Bruderschaft. Eine Frage zur deutschen Sprache»,<br />

entgegnete Fabiou zu Ingelfingers Verblüffung.<br />

Danach kehrte er nach Hause zurück. Und erfuhr, dass sein<br />

Stiefvater seit dem Morgen spurlos verschwunden war.<br />

***<br />

Er war aus dem Haus gegangen, kurz nachdem der erste Hahn gekräht<br />

hatte. Ein Fremder hatte eine Nachricht für ihn abgegeben,<br />

die er lange in seinem Zimmer studiert hatte, und dann war er<br />

aufgebrochen. Er warf einen Blick in das Zimmer seines Sohnes,<br />

auf das weiße Gesicht <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>, in das die Augen tiefe, schwarze<br />

Höhlen gegraben hatten. Beatrix sah auf, als er hereinkam, ihr<br />

Gesicht war grau unter der Haube und unter ihren stumpfen Augen<br />

lagen purpurne Ringe. «Wie geht es ihm», fragte Frederi und<br />

lächelte sie an, wie er sie früher angelächelt hatte, als sie noch keine<br />

Nonne und er noch nicht der Ehemann ihrer Kusine war, als sie<br />

nichts weiter waren als zwei junge Leute, die die Freundschaft zu<br />

Pierre Avingou verband. Sie lächelte zurück. «Er lebt, das ist erstaunlich<br />

genug», sagte sie. Und Frederi nickte und ging, und sie<br />

war die Letzte, die ihn gesehen hatte.<br />

Sie machten sich zunächst keine Sorgen um ihn. Er wird in der<br />

Kirche sein, oder auf dem Friedhof, beten, meinte Onkel Philomenus<br />

mit einem verächtlichen Schnauben. Er wird wichtige Angelegenheiten<br />

zu erledigen haben, meinte die Dame Castelblanc, ganz<br />

die treue Ehefrau, für die wichtige Angelegenheiten die einzige<br />

denkbare Erklärung für die Abwesenheit <strong>des</strong> Angetrauten waren.<br />

Frederi, fauchte Catarino und verdrehte die Augen.<br />

Als der Abend kam, begannen sie, sich Gedanken zu machen.<br />

«Hat er irgendetwas erwähnt, dass er länger fortwollte?», fragte<br />

Oma Felicitas stirnrunzelnd ihre Tochter, deren Lächeln allmählich<br />

gezwungen wirkte, und diese schüttelte den Kopf und wiederholte<br />

mit der Hartnäckigkeit einer Schwachsinnigen, wichtige<br />

Angelegenheiten, sicher sind es wichtige Angelegenheiten, die<br />

ihn aufhalten. «Seltsam, dass er nichts gesagt hat», meinte Tante<br />

870

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!