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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Schwert lachend über dem Kopf schwingend. Sie packte ihre Waffe<br />

mit beiden Händen und es gelang ihr in der Tat, den Schlag abzufangen,<br />

er warf sie auf die Knie, verletzte sie aber nicht; sie rollte<br />

sich beiseite und sprang wieder auf die Füße.<br />

Der zweite Waffenknecht trat ihr in den Weg, als sie weiterrennen<br />

wollte, und sein Schwert zielte auf den Körper <strong>des</strong> Jungen.<br />

Mit einer blitzschnellen Bewegung riss die Frau den Jungen hinter<br />

sich, und dann erstarrte sie, im Bruchteil eines Augenblicks aus<br />

dem Lauf gerissen, und als der Waffenknecht das Schwert zurückzog,<br />

sprudelte das Blut wie ein Springbrunnen aus ihrer Brust und<br />

ihrem Rücken, und sie stürzte. Es war ein trauriger Anblick, der<br />

selbst den Jäger mit Schmerz erfüllte, doch den Hirsch ließ er einen<br />

Schrei ausstoßen, der wie das Brüllen eines Löwen klang, und der<br />

Junge stand und starrte auf den Körper seiner Mutter und starrte<br />

auf den Kriegsknecht, der lachte und das Schwert ins Blau <strong>des</strong><br />

Himmels schwang, und wieder brüllte der Hirsch, und das Schwert<br />

sauste herab, und das Blond der Haare <strong>des</strong> Knaben verwandelte sich<br />

in tiefes Rot.<br />

Und der Hirsch fiel. Als der Körper <strong>des</strong> Jungen auf den Boden<br />

schlug, war es, als hätte einer einen Dolch in seine Brust gestoßen,<br />

er stand, reglos und starr, den Degen gesenkt, und augenblicklich<br />

fiel die Meute über ihn her, ein Schlag mit einem Schwert traf seinen<br />

rechten Unterschenkel und ließ ihn straucheln, der nächste<br />

spaltete seine linke Kniescheibe, und er sackte auf die Knie. Noch<br />

einmal riss er den Degen in die Höhe, versuchte einen Angreifer<br />

abzuwehren, doch sie waren zu viele, zwei Stiche trafen ihn in den<br />

Rücken, und als er zusammensackte, traf ein Schwerthieb seinen<br />

Degenarm kurz über dem Handgelenk, und seine Waffe klirrte zu<br />

Boden.<br />

Der Kampf war vorbei. Der Gejagte kniete auf dem Boden, in einer<br />

Blutpfütze, in der sich die Sonne spiegelte, und starrte auf seine<br />

Hand, die zu zwei Dritteln abgetrennt in einem Neunzig-Grad-<br />

Winkel nach links abstand. In seinem Gesicht lag weder Schmerz<br />

noch Angst, nur so etwas wie ein unfassbares Erstaunen.<br />

Der Jäger kämpfte sich auf die Füße und zog sein Jagdmesser<br />

aus dem Gürtel. Hinter ihm schrie jemand, das Mädchen mit den<br />

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