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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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noch keiner weiß und was sogar die Anhänger <strong>des</strong> Carcès gegen<br />

Euch aufbringen könnte! Ich sage nur Carfadrael!»<br />

Er bereute diese Wortesofort.<br />

Mayniers Gesicht hatte sich in eine ausdruckslose Maske verwandelt,<br />

in der das einzig Lebendige zwei zu Eis gefrorene Augen<br />

waren. «So», sagte er, und auch seine Stimme war so, jede Emotion<br />

darin zu Stein erstarrt, «ist das so.» Sein Blick ging zur Seite, zu<br />

einer der Schießscharten, durch die glutrot das Licht der sinkenden<br />

Sonne fiel. «Was für eine Welt da draußen», sagte er versonnen.<br />

«So schön und doch so böse. Und so gefährlich für dumme kleine<br />

Jungs, die sich in Dinge einmischen, die sie nicht verstehen.» Er<br />

lächelte Fabiou an. «Schmeiß ihn ‘raus, Alexandre.»<br />

Das ließ Alexandre sich nicht zweimal sagen, und ehe Fabiou<br />

sichs versah, wurde er auch schon aus dem Burgtor gestoßen, das<br />

hinter ihm insSchloss fiel. Von Loís war weitund breit nichts mehr<br />

zu sehen.<br />

Er trat ein paar Mal vor Wut mit dem Fuß gegen die schweren<br />

Eichenbohlen. Nicht, dass das erfolgversprechend war, dieses Tor<br />

war gebaut worden, den Kaiserlichen, den Türken und ganzen Generationen<br />

von Raubrittern zu trotzen, aber etwas besser fühlte er<br />

sich danach.<br />

<strong>Die</strong> Sonne war gesunken. Fabiou setzte sich auf den Boden und<br />

lehnte sich gegen die Mauer und starrte zum Abendstern empor,<br />

der hell und strahlend über dem Horizonterschien.<br />

Beeil dich, Frederi, dachte er, bitte!<br />

***<br />

«Langsam verstehe ich, warum Ihr ihn unbedingt beseitigt haben<br />

wollt», sagte Maynier, als Fabiou und Alexandre den Raum verlassen<br />

hatten, zu dem Mann, der durch den Vorhang trat. «Er ist ein<br />

Sicherheitsrisiko, dieser Bengel, in der Tat. Für Euch ganz besonders<br />

natürlich», er lachte leise, «aber allmählich für uns alle.» Er<br />

trat zum Tisch, auf dem eine Karaffe Wein und zwei Gläser standen.<br />

Fabiou und Alexandre waren mitten in eine angeregte Unterhaltung<br />

hineingeplatzt. «Noch etwas Wein?»<br />

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