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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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– nun, sie hat sich immer rührend um Victors Mutter gekümmert.<br />

Elisabeta Degrelho war wohl von Anfang an Archimè<strong>des</strong> Mitwisserin<br />

gewesen, doch sie hatte mit ihrer Schuld nicht leben können<br />

und war dem Alkohol verfallen. Vermutlich hat sie Alessia einmal<br />

im Zustand der Trunkenheit von der ganzen Geschichte erzählt.<br />

Und daraufhin hat Alessia, die stets Geld für die schönsten Kleider<br />

und den edelsten Schmuck brauchte, wahrscheinlic h an gefangen,<br />

Archimède Degrelho zu erpressen. Dass dies eine schlechte Idee<br />

war bei einem Mann, der schon so viele Menschen hat kaltblütig<br />

umbringen lassen, hätte ihr eigentlich klar sein müssen.»<br />

«Aber wie ist es dem Mörder in jener Nacht gelungen, in das Haus<br />

der Mergoults einzudringen?», fragte der Vare kopfschüttelnd.<br />

«Brouche», sagte Victor und schüttelte müde den Kopf. «Der<br />

Leibdiener meines Vaters. Er ist meinem Vater treu ergeben. Sehr<br />

treu. Er muss ihm geholfen haben.»<br />

«Und wie war das jetzt mit diesem Servius?», fragte Crestin mit<br />

gerunzelter Stirn.<br />

«Servius war Frederis Beichtvater in seiner Zeit in Aisund ist als<br />

dieser unfreiwillig in die Geschichte der Bruderschaft hineingezogen<br />

worden», erklärte Couvencour. «Hector hat von Frederi stets<br />

verlangt, die Bruderschaft aus der Beichte herauszuhalten, aber das<br />

widersprach Frederis religiöser Einstellung.»<br />

«Injener Nacht, als wir zusammen in Lourmarin übernachteten,<br />

kam ein Bote aus Couvencour», murmelte Louise. «Er sagte, Servius<br />

habe eine Nachricht geschickt, in der er schrieb, dass Trostett<br />

bei ihm zur Beichte gewesen sei und er sich seitjenem Tag verfolgt<br />

fühle. Er vermute,jemand habe Trostett bei ihm gesehen und ahne,<br />

dass er <strong>des</strong>sen Mitwisser sei. Ich begriff, dass Servius in Lebensgefahr<br />

schwebte, und machte mich sofort auf den Weg nach Ais.<br />

Ich erreichte die Stadt im Morgengrauen, da war Servius schon ein<br />

paar Stunden tot.»<br />

«Und was Austelié betraf, so kam Archimède wohl nach all dem<br />

zu dem Schluss, dass die Zeit gekommen war, jeden potentiellen<br />

Hinweis auf seine Rolle in der Geschichte aus dem Weg zu schaffen»,<br />

erklärte Fabiou. «Dazu gehörte Hector Degrelhos Testament,<br />

das bei Austelié hinterlegt war. Und letztlich auch Austelié selbst.<br />

Und er hattesicherlich noch weitere Personen auf seiner Liste. Sen-<br />

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