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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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umwandten und auf ihre neuen Gegner blickten. Arnac und Sébastien<br />

standen zwischen den Bäumen, einen Schritt auseinander,<br />

eine äußerst dürftige Verstärkung gegen eine Bande von fünfzehn<br />

Kriegsknechten.<br />

Und der Kampf ging los.<br />

Fabiou hatte bisher noch nie das Vergnügen gehabt, Trévigny<br />

und Couvencour miteinander kämpfen zu sehen. Bloß einmal gegeneinander,<br />

und das war letztlich nur ein Schaukampf gewesen.<br />

Heute war es bitterernst. Von seinem Platz auf dem Waldboden<br />

hatte er zwar eine etwas eingeschränkte Sicht auf das Geschehen,<br />

doch auch so musste er feststellen, dass er selten etwas Faszinierenderesbeobachtet<br />

hatte.<br />

Es war das Phänomen, das er von bemalten Kreiseln kannte.<br />

Schlug man sie an, so kam der Punkt, an dem die Bilder auf dem<br />

Kreisel zu verwischen begannen, sich in einen einzigen Strom<br />

aus Farben verwandelten. Was immer Sébastien und Ar nac taten,<br />

es war zu schnell, als dass es Fabious Wahrnehmung zugänglich<br />

gewesen wäre. Er sah die Landsknechte anstürmen und wieder<br />

zurückstolpern, er sah, wie sich Arnac und Sébastien mit der Geschwindigkeit<br />

eines Wirbelwinds über den Waldboden bewegten,<br />

er sah das Zucken von Klingen, schnell und unwirklich wie Blitze<br />

oder Feuerzungen, aber was eigentlich geschah, konnte er nicht erkennen.<br />

Alles, was sich mit Sicherheit sagen ließ, war, dass diese<br />

beiden für die Landsknechte keine leichte Beute waren.<br />

Und dann sah er ihn. Er stand in einer Entfernung von vielleicht<br />

zwanzig Schritten im Schatten der Bäume, die Arme verschränkt,<br />

zwei Finger der rechten Hand locker auf dem Knauf seines Degens.<br />

Er stand dort, die Augen auf die Kämpfer gerichtet, wie der Puppenspieler,<br />

an <strong>des</strong>sen Fäden die Marionetten tanzen.<br />

Es war der Mann mit der Glatze.<br />

Nun denn, das erklärt vieles. Wir sind, wie es scheint, zum Tode<br />

verurteilt.<br />

Ringsum klirrten die Waffen, tobte der Kampf, Arnac, Gott, wie<br />

kann es sein, dass ein Mensch sich so schnell bewegt, selbst Sébastien<br />

staunt in den Sekundenbruchteilen, die ihm zum Staunen<br />

bleiben…<br />

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