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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ihr habt kein Recht, so mit mir zu reden!», schrie Cristino durch<br />

den Tränenschleier vor ihren Augen hindurch. «Ich verlange, dass<br />

Ihr mich auf der Stelle zu meiner Familie bringt!»<br />

«Oh, Ihr werdet es zweifelsohne auch alleine finden, es ist gleich<br />

hinter den Bäumen da!» Arnac zeigte über seine Schulter. «Ich<br />

muss mich nämlich um Loís kümmern; falls Ihr es noch nicht bemerkt<br />

habt, er ist bei seiner Rettungsaktion ernsthaft verletzt worden!»<br />

Damit wandte er sich von ihr ab und wieder Loís zu.<br />

«Das ist eine Unverschämtheit!», schrie Cristino hinter ihm,<br />

während Arnac Loís auf die Füße half. «Ihr werdet mich zum Anwesen<br />

bringen, mit dem Pferd, sofort!»<br />

«Das Pferd bekommt Loís», erklärte Arnac. «<strong>Die</strong> drei Schritte<br />

könnt Ihr laufen.»<br />

«In diesen Schuhen? Durch den Wald?», rief Cristino entsetzt,<br />

auf ihre zierlichen Seidenschühchen zeigend.<br />

Arnacs Augen funkelten. «Das Pferd bekommt Loís!», wiederholte<br />

er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.<br />

«Ihr seid unmöglich!», schrie Cristino. «Aber ich sage das<br />

meinem Vater! Und dann bekommt Ihr Ärger!»<br />

«Mein liebes Kind», sagte Arnac spöttisch, «Euer Vater mag<br />

mich vielleicht nicht besonders, aber er ist ein ziemlich vernünftiger<br />

Mann. Und ich frage mich, auf wen er eher wütend sein wird:<br />

auf seine verzogene Tochter, die aus einer Laune heraus zulässt,<br />

dass man einen seiner besten <strong>Die</strong>ner verprügelt, oder auf mich.»<br />

Das warjetzt ernsthaft zu viel! Mit einem Wutschrei drehte Cristino<br />

sich um und stürmte durch den Wald davon. «Ich hasse Euch!»,<br />

kreischtesie durch das Blattwerk. «Ihr seid kein Kavalier!»<br />

«Na, wenn’s weiter nichts ist –», seufzte Arnac. «Los, und du<br />

steigst jetzt auf dieses Pferd», sagte er zu Loís, der Cristino ängstlich<br />

hinterher sah.<br />

«Nein, das ist nicht nötig, ich kann laufen, vielleicht solltet Ihr<br />

doch Cristino …»<br />

«Blödsinn. Erstens kannst du eben nicht laufen, und ich denke,<br />

ich bin kaum stark genug, dich bis zum Haus zu tragen, und zweitens<br />

tut es Cristinoganzgut, wenn sie ein paar Minuten lang allein<br />

zurechtkommen muss», meinte Arnac de Couvencour.<br />

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