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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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M. Antoine Carbrai Marchand.<br />

Ein Schriftzug, mit schwarzer Farbe an eine Hauswand gemalt.<br />

Antoine Carbrai. Witwe Carbrai. Frederis protestantische Freundin.<br />

Also los, frisch ans Werk.<br />

Er ließ einen klobigen Türklopfer aus Messinggegen eine polierte<br />

Kassettentürpoltern.<br />

Stille. Dann eine Stimme, gedämpft durch die Tür. «Antoine?<br />

Antoine, wer hat da geklopft?» In der Stimme schwang eine gehörige<br />

Portion Panik mit.<br />

Antoine? Ich denke, Antoine Carbrai ist tot?<br />

«Bleib ruhig, Mutter. Ich sehe nach.»<br />

Mutter, aha. Carbraijunior ist nach Papi benannt.<br />

«Antoine, nein, geh nicht an die Tür, Antoine, hörst du nicht,<br />

Antoine!»<br />

Schritte. Dann wurde die Tür aufgerissen.<br />

Fabiou blickte in das verzerrte Gesicht eines jungen Mannes von<br />

bestenfalls zwanzig Jahren, der zurückstarrte, als habe er nicht einen<br />

fünfzehnjährigen Jungen, sondern den Leibhaftigen persönlich<br />

vor sich.<br />

«Antoine!» Schrill die Stimme der Frau. «Antoine, wer ist<br />

das?»<br />

Der junge Mann stand noch immer wie gelähmt. In seiner Stirn<br />

kräuselte sich eine dunkle Haarlocke.<br />

«Antoine!»<br />

«Warte hier, Marguérite, ich seh’ nach.»<br />

Jemand kam über den Gang gestürmt, trat neben den jungen<br />

Mann mit den schwarzen Locken ins Abendlicht, das durch die Tür<br />

fiel, ein kräftiger, hochgewachsener Mann, spärliche bräunlichgraue<br />

Haare um ein rundliches Gesicht. Dort blieb er stehen, reglos<br />

in der verlöschenden Glut. «Mein Gott», flüsterte er, «du siehst ihm<br />

so unglaublich ähnlich.»<br />

Er war älter geworden, natürlich, doch noch immer war er unzweifelhaft<br />

zu erkennen. Es war der vierte Mann auf Oma Felicitas’<br />

Bild.<br />

***<br />

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