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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Du hast sie gehasst, immer schon.» Frederi starrte mit leeren<br />

Augen auf die Reihen der Gräber. «Cristou und Pierre ebenso wie<br />

Beatrix. Du wolltest von Anfang an, dass sie sterben.»<br />

«Das ist nicht wahr», flüsterte Philomenus. «Gott, Frederi, ich<br />

schwöre dir, ich habe nie gewollt, dass Beatrix etwas zustößt! Und<br />

Pierre – Himmel, wir waren uns nicht grün, Pierre und ich, aber<br />

ich wollte doch nicht, dass er stirbt! Aber was h ätte ich denn ma -<br />

chen sollen? Sie haben gesagt, du bist für uns oder gegen uns, damals,<br />

an diesem 14. April! Sie haben einen Beweis verlangt, dass<br />

ich auf ihrer Seite bin! Und man hat doch gesehen, was aus denen<br />

geworden ist, die sie sich zum Feind gemacht hatten, die Centals,<br />

und die La Costos, und so weiter! Frederi – Frederi, ich habe dir<br />

das Leben gerettet! Sie wollten dich ebenfalls töten, aber ich habe<br />

sie überredet, dich am Leben zu lassen! Aber Pierre und Cristou<br />

konnte ich nicht retten! Ich hatte doch auch eine Verantwortung,<br />

Frederi, für die Familie!»<br />

«Der Preis für das Ansehen der Aubans.» Fabiou nickte ruhig<br />

mit dem Kopf. «Das Leben von Onkel Pierre und meinem Vater.»<br />

«Oh Gott, Fabiou, es tut mir leid!» Fabiou stellte erstaunt fest,<br />

dass Onkel Philomenus mit den Tränen kämpfte. Kaum zu glauben.<br />

Philo hat so etwas wie Gefühle. Und in einer plötzlichen Erkenntnis<br />

begriff Fabiou, dass er den Kampf gewonnen hatte. Vielleicht<br />

um den Preis seines Lebens, aber er hatte gewonnen! «<strong>Die</strong><br />

Namen, Onkel Philomenus», sagte Fabiou. «Ich muss wissen, wer<br />

dabei war.»<br />

«W-wie?», krächzte Philomenus.<br />

«An jenem 14. April. Wer war dabei, als sie die Vernichtung<br />

der Bruderschaft beschlossen? Maynier, das ist klar. Trostett. Archimède<br />

Degrelho. Und wer noch?»<br />

«Wieso willst du das wissen?», hauchte Philomenus.<br />

«Oh, sie haben nur ein paar tausend Menschenleben auf dem<br />

Gewissen», meinte Fabiou. «Für die Vernichtung der Waldenser<br />

konnte man sie nicht drankriegen. Aber für die Vernichtung der<br />

Bruderschaft vielleichtsehr wohl!»<br />

«Du… du spinnst ja wohl», stotterte Philomenus. «Wie soll das<br />

gehen… es gibt keine Möglichkeit, sie gerichtlich zu belangen! Sie<br />

kontrollieren das Parlament von Ais und damit die ganze Gerichts-<br />

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