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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Was? Dass er keine Lust hat, untätig zuzusehen, wie unschuldige<br />

Menschen getötet werden? Macht ihn das zum Ketzer, ja?»<br />

<strong>Die</strong> schwarzen Augenblitzten kampflustig.<br />

Buous lachte auf. «Du gefällst mir, Junge – endlich mal jemand,<br />

der nicht den ganzen Tag lang aus Ehrfurcht vor der Inquisition auf<br />

dem Boden herumrobbt. Einen mutigen Sohn, den dein Vater da<br />

hat! So, und jetzt genug geredet. Wirfahren weiter, und Senher de<br />

Couvencour begleitet uns.»<br />

Leicht gesagt. Der Barounhatte ein paar geringfügige technische<br />

Schwierigkeiten außer Acht gelassen. Da war sein Kutscher, der inzwischen<br />

zwar wieder zu sich gekommen war, ansonsten aber in<br />

erster Linie am Wegesrand lag und seinen Mageninhalt von sich<br />

gab. Da waren zwei der Kutschpferde, die sich in ihrem Schrecken<br />

gegenseitig verletzt hatten und definitiv als Zugtiere ausfielen. Da<br />

war die Dame Castelblanc, die auf den Schock Kopfschmerzen bekam<br />

und jammerte, sie würde es heute unmöglich noch bis Ais<br />

schaffen. Und da war Frederi Jùli, der, dem löblichen Beispiel <strong>des</strong><br />

Kutschers folgend, am Ufer kauerte und seinen Magen in den Aigo<br />

Bruno entleerte.<br />

«Na, prima», meinte der Barounde Buous.<br />

«Hoppefe», sagte Maria Anno und winkte mit beiden Armen.<br />

Nach kurzer Diskussion beschloss man, die Reise zunächst nur<br />

bis Lourmarin fortzusetzen und dort nach einem Nachtquartier<br />

zu suchen. Der Kutscher wurde auf einen der Wagen geladen, die<br />

beiden verletzten Pferde ausgespannt und von den beiden Buous-<br />

Söhnen am Zügel geführt, Loís kletterte auf den Buous’schen<br />

Kutschbock, vor den man nun die Reittiere zweier Waffenknechte<br />

gespannt hatte, und der Zug setzte sich wieder in Bewegung.<br />

«Sag mal, Couvencour, den Namen kenne ich irgendwoher»,<br />

raunte Catarino ihrer Schwester zu, und die flüsterte erregt: «Bist<br />

du sicher?»<br />

«Ja. Von früher.» Früher hieß bei Catarino immer zu Lebzeiten<br />

ihres Vaters. Sie wurde nicht müde, damit zu prahlen, dass sie sich<br />

– als Einzige – angeblich an ihn erinnerte.<br />

«Klar kennst du den Namen.» Das war Fabiou, der seinen Kopf<br />

zum Fenster der Kutsche hereinstreckte. «Couvencour liegt ganz<br />

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