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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Fragend blickte Fabiou zu Bruder Antonius hinüber, doch der<br />

schüttelte nur resigniert den Kopf. An Herrn Dräger war kein<br />

Vorbeikommen.<br />

Der Raubvogel zog an einer Klingel, und ein <strong>Die</strong>ner erschien.<br />

«Jakob, geleite die Herrschaften bitte zur Tür», wies er ihn an.<br />

«Danke», sagte Fabiou. «Wir finden schon selbst hinaus.»<br />

Als der <strong>Die</strong>ner die Tür öffnete, um sie aus dem Raum zu lassen,<br />

rempelte er beinahe mit einem zweiten zusammen, der einen weiteren<br />

Besucher im Schlepptau hatte, ein Mann mittleren Alters,<br />

<strong>des</strong>sen spitzbübisches Grinsen ihn sicher deutlich jünger wirken<br />

ließ, als er in der Tat war. «Grüß Gott, mein Name ist Ingelfinger,<br />

Peter Ingelfinger», sagte er, während er in den Raum trat. «Ich<br />

möchte Herrn Petri sprechen.»<br />

Bin mal gespannt, ob der einen Termin hat, dachte Fabiou, als er<br />

durch die Tür schritt, und schon war das Gezeter <strong>des</strong> Raubvogels<br />

zu hören: «Es tut mir leid, Herr Petri ist sehr beschäft i gt und kann<br />

niemanden empfangen.»<br />

«Oh, ich denke, mich wird Herr Petri sehr wohl empfangen»,<br />

meinte der Fremde spöttisch. Und in der Sekunde, bevor die Tür<br />

zwischen ihm und dem Innenraum zuschlug, hörte Fabiou ihn sagen:<br />

«Sagt Herrn Petri einfach, es gehe um Mèstre Trostett.»<br />

Starr stand Fabiou im Dunkel <strong>des</strong> Korridors und lauschte dem<br />

Echo dieser Worte in seinen Ohren. «Antonius…», krächzte er<br />

dann.<br />

Antonius starrte mit geweiteten Augen ins Leere. Dann, schließlich,<br />

wandte sich sein Blick Fabiou zu. «Du gehst jetztganz langsam<br />

zum Eingang und verlässt dieses Haus, hast du gehört? Ich werde<br />

sehen, was ich herausfinden kann.» Und bevor Fabiou irgendetwas<br />

entgegnen konnte, war er in den Schatten geglitten, und Fabiou<br />

konnte ihn weder mit Augen noch mit Ohren mehr ausmachen.<br />

Er kannte Bruder Antonius’ Fähigkeit, sich absolut unsicht- und<br />

unhörbar fortzubewegen. Dennoch fühlte sich Fabiou alles andere<br />

als wohl, als er die Treppe hinunterstieg und dem Ausgang zulief.<br />

Immerhin lief hier irgendwo jemand herum, der seinen Mitmenschen<br />

Dolche ins Herz stieß. Und das war nun doch einGrund<br />

zur Sorge.<br />

***<br />

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