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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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chen, mich um dich zu kümmern», – immer die alte Leier –, «und<br />

jetzt so etwas! Bist du denn komplett wahnsinniggeworden? Wenn<br />

du auch nur ein Jahr jünger wärst, würde ich dich jetzt übers Knie<br />

legen, junger Mann, damit dir diese irrsinnigen Unternehmungen<br />

ein für alle Mal vergehen…»<br />

Und so weiter, und so fort. Fabiou gab zu, dass es leichtsinnig<br />

gewesen war, in das Haus einzudringen, sagte, dass es ihm leid tat<br />

und er ganz bestimmt nie wieder so einen Unsinn anstellen würde,<br />

und wartete ansonsten mit eingezogenem Kopf auf das Ende <strong>des</strong><br />

Unwetters. Als Frederi schließlich die Luft ausging, konnte er sich<br />

aber doch eine Frage nicht verkneifen: «Vater, sagt Euch eigentlich<br />

der Name Carfadrael etwas?»<br />

Der Cavalié starrte ihn einen Moment lang perplex an, dann<br />

sagte er gereizt: «Nein! Ab ins Bett jetzt! Und wehe, ich höre noch<br />

einmal so etwasüber dich!»<br />

Frederi Jùli schlummerte schon süß und selig, einen Arm um<br />

seinen Holzdegen geschlungen, als Fabiou ins Zimmer schlüpfte.<br />

Er ließ sich angezogen aufs Bett fallen. Er war noch etwas zu aufgedreht,<br />

um zu schlafen. Unten klappten Türen. Noch mehr Besucher?<br />

Onkel Philomenus hat offensichtlich heute Nacht ganz Ais<br />

zu Gast!<br />

«… ach, du bist es, gut dass du kommst …»<br />

War das Onkel Philomenus’ Stimme? Schwer zu sagen, die Tür<br />

zum Salon war zwar offensichtlich geöffnet, doch der Raum lag<br />

einen Stock tiefer und die schweren Teppiche dämpften und verzerrten<br />

je<strong>des</strong> Geräusch.<br />

Eine kurzeStille unten. Dann ein tonloser Hauch: «Rouland.»<br />

«Guten Abend.» Ein Räuspern. «Ganz schön lange her, dass wir<br />

uns das letzte Mal gesehen haben.»<br />

Wieder Stille. Stühle wurdengerückt. «Ich denke, wir sollten an<br />

diesem Abend über alles hinwegsehen, was zwischen uns steht»,<br />

sagte einer. «<strong>Die</strong> Lage ist zu ernst.»<br />

Erneut das Räuspern. «Was meinst du dazu?»<br />

Wieder die andere Stimme, wie viele waren es? Drei? Vier? «Ich<br />

bin Katholik. Strenggläubiger Katholik.»<br />

«Oh, vergiss es!» <strong>Die</strong> erste Stimme wieder? Es war so schwer<br />

zu sagen. «Du wirst bald ein toter Katholik sein, wenn das so wei-<br />

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