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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Nein, natürlich nicht», murmelte Loís, «ich lasse Euch nicht allein,<br />

niemals.»<br />

Und in diesem Augenblick brachen Pferde durch das Unterholz.<br />

Hoch zu Ross stürmten Alexandre de Mergoult, der junge St. Roque<br />

und der junge Brieul auf die Lichtung. Alexandre de Mergoult<br />

warf einen Blick in die Runde, erfasste die Situation auf einen Blick<br />

– so meinteer zumin<strong>des</strong>t – und war miteinem kraftvollen Satz aus<br />

dem Sattel. Und bevor Cristino auch nur das Geringste begriff, war<br />

er bei ihr und riss sie mit den wutentbrannten Worten: «Nimm<br />

deine dreckigen Finger von ihr, du Bastard!» von Loís weg.<br />

Cristino begann wieder zu heulen und stammelte mit tränenerstickter<br />

Stimme: «Alexandre! Oh, bin ich froh, dass Ihr da seid!<br />

Ich habeja so Angst gehabt!»<br />

Alexandre de Mergoult sah aus wie Achilles bei der Eroberung<br />

Trojas. Rasend vor Wut, um genau zu sein. «Hat Euch dieser<br />

Dreckskerl etwas zuleide getan?», brüllte er, wobei sein Gesicht so<br />

rot anschwoll, dass es seinem purpurnen Jagdhabit Konkurrenz<br />

machte.<br />

Cristino betrachtete ihn verständnislos. «Angetan?», fragte sie<br />

verwirrt.<br />

Mergoult schien das als Antwort zu genügen. Er ließ Cristinos<br />

Arm los,griff sich seine Reitpeitsche und stürmte auf Loís zu. «Dafür<br />

wirst du büßen, du Stück Dreck!», brüllte er. «Ich schlag dich<br />

tot!»<br />

Loís war kräftig, und selbst verletzt wie er war hätte er wohl eine<br />

gewisse Chancegegen Alexandre de Mergoultgehabt, wenn er sich<br />

gewehrt hätte. Doch natürlich würde er sich nicht wehren, konnte<br />

und durfte er sich nicht wehren. Schließlich war er ein <strong>Die</strong>ner.<br />

Das war allen klar, auch Cristino. <strong>Die</strong> begriff zwar immer noch<br />

nicht, worum es eigentlich ging, aber eines verstand sie immerhin:<br />

dass Mergoult kurz davor war, Loís zu verprügeln. Und dass der es<br />

definitiv nicht verdient hatte. Sie öffnete den Mund, wollte etwas<br />

sagen, lass ihn in Ruhe, er hat dochgar nichts getan!<br />

Sie sagte es nicht. Plötzlich hatte sie Angst, Alexandre würde sie<br />

auslachen.<br />

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