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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Wenn wir in England wären, dann wäre mein Vater der erste<br />

gewesen, der versucht hätte, den Katholiken zu Hilfe zu kommen.<br />

Wir sind hier aber verdammt noch mal nicht in England, sondern<br />

in der Prouvenço, wo ein paar machthungrige Adlige wie Pontevès<br />

und Maynier meinen, man könnte sich am allerbesten an die<br />

Franzosen anbiedern, indem man alle paar Tage ein paar arme Leute<br />

an den Galgen schleift, weil sie keinen Rosenkranz beten oder<br />

keine Schwüre leisten! Verdammt, Ihr seid doch offensichtlich<br />

nicht dumm, immerhin könnt Ihr lesen und sprecht fließend Französisch!<br />

Warum benutzt Ihr Euren Geist nicht mal zum Denken,<br />

statt bloß irgendeinen Blödsinn nachzuschwätzen, den Euch andere<br />

vorkauen?» Er triebsein Pferd wieder an. Cristino zitterte vor Empörung.<br />

«Ihr seid kein Kavalier», krächzte sie. «So redet man nicht<br />

miteiner Dame.»<br />

Arnac de Couvencour starrte sie einen Moment lang fassungslos<br />

an. Dann schüttelte er mit einem seltsam resignierten Gesichtsausdruck<br />

den Kopf und ritt weiter.<br />

***<br />

Zur großen Erleichterung der anwesenden Carcisten endete das<br />

Spiel schließlich mit einem knappen Sieg für Ais, und zur großen<br />

Erleichterung von Barouno Mancoun, die einen éclat gefürchtet<br />

hatte, nahm die Albret dies ohne Kommentar hin. <strong>Die</strong> <strong>Kinder</strong> nahmen<br />

jetzt das Spielfeld in Besitz, während die jungen Männer sich<br />

auf einer etwas abseits gelegenen Wiese vor den bewundernden<br />

Augen der Mädchen in Degenkämpfen übten. Heilige Elisabeth,<br />

hoffentlich passiert da nichts, flüsterte die Mancoun ihrem Sohn,<br />

dem amtierenden Baroun zu, es hat doch heute wahrlich genug<br />

Aufregung gegeben.<br />

<strong>Die</strong> verschnörkelte Sonnenuhr an der Hinterfassade <strong>des</strong> Haupthauses<br />

zeigte schon fünf Uhr nachmittags, als die Mergoults und<br />

ihre Freunde wieder auftauchten, in Begleitung von Catarino, Regina<br />

d’Ardoche, Claudia de Buous und Alessia. Während die jungen<br />

Herren begeistert in Richtung der Degenkämpfer abzogen, lief<br />

Catarino zu ihrer Mutter, die im Kreise einiger Edelfrauen einen<br />

Vortrag über die Schwierigkeit der Erziehung erwachsener Töchter<br />

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