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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Musikanten nahmen Aufstellung, die ersten Flöten- und Lautenklänge<br />

drangen zu ihnen hinüber, die ersten jungen Herren führten<br />

ihre Angebeteten zur Tanzfläche, einem niedrigen hölzernen<br />

Po<strong>des</strong>t in der Größe eines Ballsaals. Cristino wartete darauf, dass<br />

Arnac sie zum Tanz aufforderte, doch dieser entschuldigte sich,<br />

sein Vater erwarte ihn, und nach einer brüderlichen Umarmung<br />

durch seinen neu gewonnenen Freund Trévigny verließ er die<br />

Veranstaltung.<br />

<strong>Die</strong> Sonne sank, Dunkelheit fiel zwischen die Bäume. Überall<br />

wurden die Kerzen entzündet, der ganze Garten funkelte vor lustig<br />

flackernden, bunten Lichtern, die Wege gesäumt mit roten Lichtpunkten,<br />

bunte Laternen im Geäst der Bäume, und das Lachen der<br />

Menschen darunter. Es war dann Trévigny, der Cristino zum Tanzen<br />

aufforderte, eine Einladung, die sie nur zu gern annahm, zumal<br />

heute ihr Schuhwerk keinerlei Probleme bereitete, und auch ihr<br />

Knöchel hatte sich bereits weitestgehend erholt. An diesem Abend<br />

tanzte sie mit drei jungen Männern – Trévigny, Artus de Buous<br />

und einem der Estrave-Söhne, was Catarino später belächeln würde,<br />

da sie natürlich mit so gut wie allen jungen Männern tanzte,<br />

und der einzige Wermutstropfen war, dass Alexandre de Mergoult<br />

nirgends mehr zu entdecken war. Nach dem Kampf gegen Trévigny<br />

hatte er sich offensichtlich zurückgezogen. Cristino hoffte inständig,<br />

dass sein Groll nicht ihr galt.<br />

<strong>Die</strong> allgemeine Stimmung war heiter bis ausgelassen, was zum<br />

Großteil daran lag, dass die Navarra mit ihrem Hofstaat und einem<br />

heftig protestierenden Henric abgezogen war – zur Erleichterung<br />

der Mancoun, die einen größeren Skandal gefürchtet hatte, denn<br />

der Bossard wankte noch immer pöbelnd und grölend durch die<br />

Reihen der Gäste. Dem Wein wurde mehr als genug zugesprochen,<br />

das buffet bis auf die letzten Krümelgeleert, und mit großer Freude<br />

und Ausdauer wurde getanzt. Es empfahl sich inzwischen nicht<br />

mehr, zu weit vom Weg abzukommen, da man mittlerweile zu aller<br />

Orten über schnarchende Betrunkene, sich über die Rosen erleichternde<br />

Herren und nicht zuletztüber hinter den Büschen versteckte<br />

Pärchen stolperte, die im Schutz der Dunkelheit schäkerten und<br />

gewiss auch noch anderes taten. Auch der Bossard hing inzwischen<br />

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