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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Na, diese Bande da eben!», rief der Alte. «<strong>Die</strong>se komische Bruderschaft!<br />

Mit diesen komischen Namen, die sie sich gegeben haben,<br />

Carfadrael, und Magister Morus, und Graf Ianus, und Schionatulander<br />

und so weiter.»<br />

Fabiou und Bruder Antonius starrten einander an. «Mo…Moment<br />

mal», begann Bruder Antonius, «verstehe ich Euch richtig<br />

– Ihr redet von Eurer Schule? Da gab es <strong>Kinder</strong>, die eine Bruderschaft<br />

gegründet haben? Und sich Carfadrael und Morus und so<br />

weiter nannten?»<br />

«Ja, klar, sag ich doch!», schimpfte der Alte. «Haben sich nachts<br />

in dem alten Gewölbe unter der Schule getroffen und Versammlungen<br />

abgehalten. Und ketzerische Reden dabei geschwungen.<br />

Verprügeln hätte man sie sollen! Aber Thomas, das Lämmlein,<br />

als er es herausfand, sagte nur, unschuldige Kindlein, und wissen<br />

nicht, was sie tun! Ein Idiot war Thomas!» Er kroch auf seinem<br />

Stuhl in sich zusammen und murmelte unverständliche Worte in<br />

die Kapuze seiner Kutte.<br />

«Na ja», meinte Fabiou, «diese <strong>Kinder</strong> müssen sich die wirkliche<br />

Bruderschaft als Vorbild für ihr Spiel genommen haben.»<br />

Bruder Antonius schüttelte langsam den Kopf. «Fabiou, du verstehst<br />

das falsch», sagte er. «Bruder Severinus ist seit über 25 Jahren<br />

hier in diesem Konvent. <strong>Die</strong> Geschichte, die er da erzählt, kann<br />

allerspätestens 1530 passiert sein. Also Jahre bevor die Bruderschaft<br />

von sich reden machte.»<br />

Fabiou starrte ihn an mit offenem Mund. «Was war das für eine<br />

Schule?», fragte er.<br />

«St. Throphimus glaube ich. In Arle», sagte Bruder Antonius.<br />

«<strong>Die</strong> kenn’ ich! Da war mein Papa auch!», rief Frederi Jùli<br />

beglückt.<br />

«St. Throphimus», wiederholte Fabiou. «In Arle.» Dann drehte er<br />

sich um und flitzte zur Tür hinaus.<br />

730<br />

***<br />

Bruder Antonius und Frederi Jùli holten Fabiou erst an der Kreuzung<br />

der Carriero dei Salin mit der Carriero Vauvenargo ein, und<br />

auch das nur, weil die Straßen hier plötzlich durch eine ausufernde

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