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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Zeiten sind vorbei, Degrelho, wo du mir Ärger gemacht hast. Du<br />

bist tot, Degrelho, und dasselbe gilt für die Bruderschaft. Ihr werdet<br />

aus Ais nicht lebend herauskommen. Ich denke, in diesem Moment<br />

wurde Hector klar, dass der Tod all unserer Freunde Teil eines<br />

groß angelegten Plans war, und wie hoffnungslos es war, Schio und<br />

Pierre oder auch nur uns selber zu retten. Ich fürchtete auch um<br />

das Leben meiner Familie und beschloss daher, Julia, meine Frau,<br />

mit Arnac nach Marsilho zu ihren Verwandten zu schicken. Ich<br />

schlug Hector vor, seine Familie ebenfalls aus der Stadt zu schaffen,<br />

doch Hector wollte nicht glauben, dass seine Feinde so weit<br />

gehen würden, unschuldige <strong>Kinder</strong> anzugreifen. Er selbst wollte<br />

Ais nicht verlassen, so sehr ich ihn darum bat. Er wollte Pierre und<br />

Cristou nicht im Stich lassen.»<br />

«Maynier.» Frederi spuckte den Namen aus wie ein wider liches<br />

Insekt, das man aus Versehen in den Mund bekommen hat. «<strong>Die</strong>sem<br />

Bastard Maynier wäre wahrscheinlich jeder Vorwand recht<br />

gewesen, Pierre auf die Folter zu bringen, schon wegen der Sache<br />

mit Philippe. Und Pierre – er war fanatisch, was diese Dinge betraf,<br />

die Wahrheit, seine Überzeugungen… Es war klar, dass er nicht<br />

nachgeben würde, egal was es ihn kostete.»<br />

«Wir versuchten, zu ihm zu gelangen, aber sie ließen uns nicht<br />

zu ihm vor, dafür hatte Maynier gesorgt», sagte Couvencour. «Der<br />

Einzige, für den Servan schließlich eine Besuchserlaubnis erreichen<br />

konnte, war Frederi, und ich flehte ihn an, zu Pierre zu gehen<br />

und ihn dazu zu bringen, zu widerrufen.»<br />

«Ich habe alles versucht!», sagte Frederi wieder, seine ganze Rolle<br />

in dieser Geschichte schien es gewesen zu sein, alles versucht und<br />

nichts erreicht zu haben. «Dreimal haben sie mich zu ihm gelassen,<br />

und je<strong>des</strong> Mal habe ich alles versucht, um ihn zu einem Widerruf<br />

zu bewegen. Aber Pierre weigerte sich. Er sagte, kein Mensch auf<br />

dieser Welt könne ihn dazu bringen, die Wahrheit zu verleugnen.<br />

Als ich das letzte Mal kam, mussten sie mich zu ihm in die Zelle<br />

bringen, weil er zu schwer verletzt war, um in die Amtsstube gebracht<br />

zu werden, wo ich ihn vorher getroffen hatte. Ich flehte ihn<br />

an, seinen verdammten Stolz zu vergessen und diesen Idioten ihren<br />

Willen zu erfüllen, aber er sagte, er würde die Wahrheit nicht<br />

verraten, lieber würde er sterben. Er sagte, auf dieser Welt würde<br />

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