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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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dern auch gegen die Bruderschaft», stellte Fabiou fest. «Aber noch<br />

war er sich nicht über eure Identität im Klaren.»<br />

Couvencour nickte langsam. «Anfang ‘45, nachdem wir ein<br />

gutes halbes Jahr kein Wort mehr von ihm gehört hatten, tauchte<br />

Archimède dann wieder bei uns auf», murmelte er. «Er war die<br />

Liebenswürdigkeit in Person, und Hector war überglücklich, sein<br />

Bruderherz wieder an seiner Seite zu wissen.»<br />

«Sein Bruderherz kehrte nur zu ihm zurück, um ihn an die<br />

Franzosen zu verraten, vermutlich in der Hoffnung, dass die die<br />

Mitglieder der Bruderschaft und damit natürlich auch Carfadrael<br />

hinrichten lassen würden», meinte Fabiou trocken. «Eigentlich<br />

ein schlauer Plan. Hätte er Hector durch einen gedungenen Mörder<br />

töten lassen, wäre der Verdacht naheliegenderweise auf ihn<br />

als Hectors Erben gefallen. Sorgte er aber für die Vernichtung der<br />

gesamten Bruderschaft, würde kein Mensch Hectors Tod für das<br />

Ergebnis eines Erbschaftsstreits halten, und vor allem war keine<br />

Untersuchung der Geschichte durch das Parlament zu erwarten.<br />

Dumm nur für Archimède, dass der gute Corbeille, wie Carfadraels<br />

eifriger Verfolger von Seiten der Franzosen hieß, inzwischen<br />

selbst eine gewisse Schwäche für die Bruderschaft und ihre tollkühnen<br />

Aktionen entwickelt hatte. Seine Be richte s pielten die Gefahr,<br />

die von der Bruderschaft ausging, wohl derart herunter, dass<br />

man beschloss, Euch zu verwarnen und unter Überwachung zu<br />

stellen, statt Euch gleich einen Kopf kürzer zu machen. Und damit<br />

konnte Archimède sich natürlich nicht zufrieden geben. Also blieb<br />

ihm nichts anderes übrig, als Euch erneut zu verraten, und diesmal<br />

an Leute, die keine Gnade kennen würden – und zwar an Maynier<br />

und seine Getreuen, Eure Feinde im hiesigen Adel. Und wie das<br />

Schicksal es wollte, kamen ihm die Zeichen der Zeit zu Hilfe. Der<br />

Arrêtde Mérindol, um präzise zu sein.»<br />

«Im Grunde waren wir nicht einmal ganz unschuldig an diesem<br />

Arrêt », sagte Couvencour. «Cristou hatte Verbindungen zum<br />

Parlament; mehrfach erfuhr er im Voraus von geplanten Unternehmungen<br />

gegen die von Merindou und mehrfach warnten wir<br />

sie rechtzeitig und ermöglichten ihnen so die Flucht in die Berge.<br />

Bis Maynier und die anderen die Nase voll hatten und jenen Arrêt<br />

de Mérindol erließen . So richtig ernst genommen hat es damals<br />

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