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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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Eine halbe Stunde später war Sébastien zu der Auffassung gelangt,<br />

dass Fabiou nicht übertrieben hatte, als er sich als unbegabt<br />

fürs Fechten bezeichnet hatte. Fabiou führte den Degen mit der<br />

Eleganz eines Holzhackers und der Treffsicherheit eines Blinden<br />

und schlug selbst dann noch daneben, wenn Sébastien die Klinge<br />

ganz still hielt. «Ich kann das nicht!», meckerte er wütend. «Ich bin<br />

Poet! Meine Waffe ist die Feder, und nicht das Schwert! »<br />

Sébastien wischte sich verzweifelt den Schweiß von der Stirn.<br />

«Himmel, Junge, jetzt konzentriere dich doch wenigstens! Mich<br />

musst du ansehen, nicht den Degenknauf!»<br />

«Aber woher soll ich dann wissen, ob ich ihn richtig halte?»<br />

«Und wie oft soll ich dir noch sagen, dass man den Knauf nur mit<br />

einer Hand hält? Das ist ein Degen und kein Breitschwert!»<br />

«Ja, aber, aber dann rutscht er mir aus der Hand, wenn ich<br />

zuschlage …»<br />

Arnac lächelte. «Macht Euch nichts draus», meinte er. «Ihr schlagt<br />

eben nach Eurem Vater. Der war zwar ein gewandter Kämpfer, was<br />

das Wort angeht. Aber was den Degenkampf betrifft… Hector<br />

Degrelho hat sich verzweifelt bemüht, ihm Unterricht zu geben.<br />

Als Euer Vater ihn einmal gefragt hat, was er tun soll, wenn er<br />

angegriffen wird, da hat Degrelho ihm geraten, auf alle Fälle den<br />

Degen stecken zu lassen, damit er wenigstens nicht Gefahr laufe,<br />

sich selbst zu erstechen.»<br />

Fabiou drehte sich langsam um. «Ihr habt meinen Vater<br />

gekannt?»<br />

«Natürlich», sagte Arnac lächelnd.<br />

«Ich bin dafür, wir machen eine Pause», grummelte Sébastien<br />

und schob seinen Degen in die Scheide.<br />

Fabiouging auf Arnac zu und gab ihm stirnrunzelnd den Degen<br />

zurück. «Und Degrelho kanntet Ihr auch?»<br />

Arnac lächelte noch immer. «Erstaunt Euch das?»<br />

«Jetzt will ich mal kämpfen, ich!», schrie Frederi Jùli.<br />

Fabiou starrte Arnac noch immer an, doch der wandte sich seinem<br />

Bruder zu. «Also gut,junger Mann», sagte er. Dann drehte er<br />

sich zu Cristino und Catarino um, die an dem Gesims lehnten, auf<br />

dem Fabiou vorher gesessen hatte. «Und was ist mit Euch, junge<br />

Damen? Wollt Ihr auch Fechtunterricht nehmen?»<br />

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