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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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und am Ende sogar Cristino damit als gefährliche Zeugen entlarvt<br />

und in Lebensgefahr gebracht. Aber dann kam Trostett.» Sie rang<br />

nach Luft und hustete. «Er erklärte mir, dass ich ausersehen sei, die<br />

Mörder von damals zu vernichten. Ich habe gesagt, dass ein einzelner<br />

Mensch keine Chance habe, es mit ihnen aufzunehmen. Ich<br />

sagte ihm, unsere Rache an Maynier wäre unsere geheime Arbeit,<br />

und was Onkel Archimède betraf, so solle er an seinem Geld ersticken,<br />

ich habe Wichtigeres zu tun. Da erklärte er, ich würde meine<br />

Meinung schon noch ändern, und ging.»<br />

«Er ging wohl direkt zu Archimède Degrelho und erklärte ihm,<br />

dass er über all seine Intrigen und Verbrechen Bescheid wüsste»,<br />

erklärte Fabiou. «Wahrscheinlich hat er gedroht, ihn anzuzeigen<br />

oder die Sache öffentlich zu machen. Auf jeden Fall bekam Archimède<br />

es mit der Angst zu tun und bat Maynier, den Genevois<br />

zurück in die Prouvenço zu rufen, und Trostett wurde auf der<br />

Route d’Avignon erstochen.»<br />

«Wenn ich auch keine Ahnung von Trostetts Plänen hatte, so<br />

fürchtete ich doch, dass er etwas tun würde, was Cristino in Gefahr<br />

brachte», sagte Louise. «Also ritt ich nach Castelblanc, um den Cavalié<br />

zu warnen. Aber ich kam zu spät, die Familie war bereits abgereist.<br />

Ich holte sie erst in der Coumbo ein. Von diesem Moment<br />

an ließ ich Cristino nicht mehr aus den Augen.»<br />

«Mit Recht. Denn die Verkettung einer Reihe von Ereignissen<br />

– La Costo, die Krähe, das Medaillon und die Ruine in der Keyrié<br />

– ließen nach und nach Cristinos Erinnerungen zurückkehren»,<br />

sagte Fabiou. «Und unglücklicherweise war einer der ersten, dem<br />

sie davon erzählte, Archimède Degrelho. Er ahnte, dass Cristino<br />

seine verschollene Nichte war, und befürchtete, dass ihr Erinnerungsvermögen<br />

bald gänzlich wiederhergestellt sei. Damit musste<br />

Cristino aus dem Weg geräumt werden, er hatte keine andere<br />

Wahl.»<br />

«Gut, Cristino und Trostett, das sehe ich ein», sagte Crestin.<br />

«Aber die übrigen? Bossard? Servius? Austelié? Und Alessia?»<br />

«Bossard war ein Säufer», sagte Fabiou. «Auf dem Fest der Mancoun<br />

hörten Archimède und der Jansoun, wie er im Suff anfing, vom<br />

Ende der Bruderschaft zu plaudern. Möglich, dass es nicht mal das<br />

erste Mal war. Damit war Bossards Schicksal besiegelt. Und Alessia<br />

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