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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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mein Vater gegenüber einem mittlerweile verstorbenen Senher<br />

Beauchamps eingegangen war. Ich habe es mir so erklärt, dass dieser<br />

Beauchamps einen unmündigen Erben hinterlassen und Vater<br />

zum Vermögensverwalter bestimmt hat. Nach Vaters Tod ist diese<br />

Verpflichtung an Onkel Philomenus gegangen. Ich schätze allerdings,<br />

dass dieser Senher Beauchamps Protestant war, denn Onkel<br />

Philomenus gebrauchte etwas unfreundliche Worte im Hinbl ick<br />

auf ihn. Nun, der Viguié hat mich gebeten, Onkel Philomenus zu<br />

fragen, was genau es mit der Obligation auf sich hatte. Das habe ich<br />

getan, und Onkel Philomenus hat völlig verrückt gespielt.» Fabiou<br />

hob die Schultern.<br />

Beatrix starrte ausdruckslos ins Leere. «Austelié, sagtest du?»<br />

«Ja. Habt Ihr eine Ahnung, was mit dieser Verpflichtung gemeint<br />

sein könnte?», fragte Fabiou.<br />

Beatrix’ Augen hatten sich verengt. «Ich setze ungern Gerüchte<br />

in die Welt. Ich denke, du solltest da besser Freder i fra gen», sagte<br />

sie scharf.<br />

Na, danke. Extrem aussichtsreich.<br />

«Auf alle Fälle ist das ja wohl kein Grund, sich so aufzuführen!»,<br />

rief Catarino aufgebracht. «Ich hab’ echt gedacht, er bringt<br />

Fabiou um! Und dann hat er ganz gemeine Sachen über unseren<br />

Vatergesagt, und Tante Eusebia auch. Dass er nur ein mieser, kleiner<br />

Advokat gewesen sei, der sich mit Abschaum abgegeben hat,<br />

statt vernünftige Fälle zu übernehmen, dass er seine Karriere und<br />

seinen Ruf ruiniert habe, so dass keiner mehr zu ihm wollte, und<br />

seine Klienten seien nur Halbsabschneidergewesen, die sowieso an<br />

den Galgen gehört hätten, oder so ähnlich.»<br />

Fabiou erwartete selbstverständlich, dass Tante Beatrix seine<br />

Schwester maßregelte, weil sie so ungehörig das Wort ergriff und<br />

auch noch derart respektlos von ihrem Onkel sprach. Doch statt<strong>des</strong>sen<br />

erschien nur ein Lächeln auf Beatrix’ Lippen. Ein verächtliches<br />

Lächeln. «Das haben sie gesagt?»<br />

«Ja …»<br />

«Natürlich. Philomenus und Eusebia, die Moralapostel, die<br />

diensthabenden Pharisäer.» Das Lächeln war noch böser geworden.<br />

«<strong>Kinder</strong>, ich sage euch jetzt etwas, und ich bitte euch, das nie, nie<br />

zu vergessen, egal was euch Leute wie euer Onkel und eure Tan-<br />

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