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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ichbin’s», sagte Loís und trat ins Licht der aufkeimenden Dämmerung.<br />

Er zog eines der Kutschpferde hinter sich her. Es war<br />

ebenfalls gesattelt und aufgezäumt.<br />

«Loís? Was machst du hier?»<br />

«Ich komme mit.»<br />

«Was?»<br />

«Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich Euch alleine nach Arle<br />

reiten lasse, nachdem dieser komische Kerl mit der Glatze hier irgendwoherumläuft!»<br />

«Sag mal, woher weißt du überhaupt…»<br />

«Scht! Wollt Ihr das ganze Haus wecken? Kommt jetzt!»<br />

Sie führten gerade die Pferde zum Tor hinaus, als eine schmale<br />

Gestalt sich aus den Schatten löste und auf sie zugestürzt kam.<br />

«Loís!», rief sie.<br />

«Cristino, was …», begann Loís.<br />

«Verdammt noch mal! Rennt hier eigentlich die ganze Familie<br />

herum, oder was?», ereiferte sich Fabiou.<br />

Sie hatte Loís’ Zügel ergriffen. «Loís, du darfst nicht gehen! Du<br />

darfst mich nicht auch noch allein lassen! Erst Arnac, und jetztdu!<br />

Ichhab’ doch Angst, Loís!»<br />

«Wieso. Du hast doch den Mergoult, um dich zu beschützen»,<br />

nörgelte Fabiou.<br />

«Geh nicht, Loís, ich hab’ Angst um dich, bitte, bleib hier!»,<br />

schluchzte Cristino.<br />

Na toll, und wer hat Angst um mich?, dachte Fabioubeleidigt.<br />

Loís löste sanft Cristinos Hand von den Zügeln, und zu Fabious<br />

grenzenlosem Erstaunen legte er ihr daraufhin die Hände auf den<br />

Kopf und küsste ihr die Stirn. «Adiéu, Cristino», sagte er. Und seine<br />

Lippen formten noch etwas anderes.<br />

«Ich liebe dich.»<br />

Fabiou klappte den Mund wieder zu, schwang sich in den Sattel<br />

und triebkopfschüttelnd sein Pferd an. Loís folgte ihm.<br />

Cristino blieb schluchzend im Tor stehen. «Ich dich auch»,<br />

schniefte sie. «Ich dich auch.»<br />

Der Himmelkippte von Grau zu seidigem Rosé.<br />

748<br />

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