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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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das Gesicht war hinter dieser Maske verborgen. Eine Maske mit<br />

einem lachenden Mund und einer roten Träne, die aus einem Auge<br />

läuft. Dem rechten, umgenau zu sein.»<br />

«Findet Ihr mit Eurem messerscharfen Verstand vielleicht auch<br />

noch eine logische Erklärung dafür, dass er Euch am Leben gelassen<br />

hat, nachdem Eurer Meinung nach der andere Mensch, der die<br />

Eindringlinge überrascht hat, dies mit seinem Leben bezahlt hat?»,<br />

fragte der Viguié zynisch.<br />

Fabiou rang etwas um Fassung; die Worte <strong>des</strong> Viguiés hatten<br />

sein Gesicht vollends der Farbe beraubt. «Nun», kräch zte er, «es<br />

gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Ad unum, da er maskiert<br />

war, hielt er es nicht für nötig, da ich ihn ja nicht identifizieren<br />

könnte. Ad altrum, der Mörder war allein der Kahle und der mit<br />

der Maske hatte mit dem Mord nichts zu tun.»<br />

«Zwei Leute, die absolut nichts miteinander zu tun haben, geistern<br />

in einem Haus herum, in dem ein Mord geschieht? Na, ich<br />

weiß nicht», meinte der Viguié.<br />

«Wieso nicht? Ich war ja schließlich auch in dem Haus», entgegnete<br />

Fabiou.<br />

«Das ist wahr.» Crestin lachte. «Nun, junger Freund, da Ihr so<br />

unglaublich schlau seid, habt Ihr sicher a uch eine Theorie, wer hinter<br />

all diesen Morden steckt, nicht wahr?»<br />

Er nimmt mich nicht ernst, ich merke es doch! «Ich denke, es ist<br />

der junge Nicoulau!», erklärte Fabiou kühl.<br />

Oh ha, jetzt hatte er Crestin aber aus der Reserve gelockt. Dem<br />

Viguié fielen schier die Augen aus dem Kopf. «Der… wie bitte?»<br />

«Enri Nicoulaus Sohn.» Fabiou grinste genüsslich. Da staunst<br />

du, was? «Er ist 1545 der Hinrichtung entgangen, geflohen, schätze<br />

ich. Er hätte einen Grund gehabt, Bossard zu töten, schließlich war<br />

der an der Gefangennahme seines Vaters beteiligt und somit auch<br />

für <strong>des</strong>sen Tod verantwortlich. Und es würde auch dieSchrift ‹Santonou›<br />

erklären, die bei jedem der Morde auftaucht.»<br />

«Wie kommt Ihr auf die Idee, dass Nicoulau einen Sohn hatte?»,<br />

fragte der Viguié entgeistert.<br />

«Steht in den Annalen von Galaud. Und da steht auch, dass der<br />

junge Nicoulau verhaftet wurde, aber in der Liste der Verurteilten<br />

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