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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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telblanc – ich bin gerade mal drei Wochen in dieser Gegend und<br />

offenbar besser über die hiesigen politischen Verhältnisse informiert<br />

als Ihr. Carcisten nennt man die Anhänger von dem Herrn<br />

da hinten, Jean de Pontevès, Graf von Carcès.» Trévigny wies über<br />

die Schulter zurück zum Eingang, wo die Gebrüder Pontevès noch<br />

immer an der Seite der Mancoun die Ovationen der Neuankömmlinge<br />

entgegennahmen.<br />

«Hm. Pontevès… Sind die mit dem Buous verwandt ?», fra gte Fabiou,<br />

die Bemerkung mit dem Leben hinter dem Mondgeflissentlich<br />

überhörend.<br />

«Vettern zweiten Gra<strong>des</strong>, wenn ich’s richtig verstanden habe»,<br />

erklärte Trévigny. «Auf jeden Fall sind die Carcisten eine Gruppe<br />

radikaler Katholiken, so eine Art antiprotestantischer Kampfbund.<br />

Sicher Leute, die zum Teil mit Vorsicht zu genießen sind, wobei<br />

mir ein Senher Bossard jetzt nicht allzu große Angst einjagt.» Er<br />

grinste.<br />

Fabiou runzelte die Stirn. Er konnte ein gewisses Gefühl der<br />

Beunruhigung nicht abwehren. Immerhin schienen sowohl Onkel<br />

Philomenus als auch sein Stiefvater gute Kontakte zu diesen Leuten<br />

zu unterhalten. Passend, war man versucht zu sagen, sowohl<br />

Frederi als auch Philomenus waren Erzkatholiken. Katholischer<br />

Kampfbund, was bedeutete das wohl? Lauerten die Kerle nachts<br />

Protestanten auf? Nicht, dass Fabiou den Protestanten die geringsten<br />

freundlichen Gefühle entgegenbrachte, Ketzer waren Ketzer.<br />

Dennoch war es ein ungutes Gefühl, dass sein Stiefvater sich mit<br />

Leuten abgab, die eventuell zu Gewalttaten neigten.<br />

<strong>Die</strong> vielleicht sogar vor Mord nicht zurückschreckten.<br />

Andererseits war einer der Toten Mönch, und Trostett allem Anschein<br />

nach ebenfalls gut katholisch. Im Namen Jesu und der Jungfrau<br />

Maria, hatte er geschrieben… Unwahrscheinlich, dass eine<br />

Gruppe von Protestantenhassern hinter ihrer Ermordung steckte.<br />

Fabiou schüttelte heftig den Kopf und wandte sich wieder Trévigny<br />

zu. Widerwillig gestand er sich ein, dass der Comte ihm<br />

wahrhaft eine große Hilfe gewesen war. Ein Angeber mochte der<br />

Kerl sein, aber ein schlauer Angeber. «Nun gut, Comte, also, ich<br />

danke Euch ganz herzlich für Eure Hilfe …»<br />

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