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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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der mich endlich mit verlässlichen Informationen über die Weltum<br />

mich herum versorgte.»<br />

«Lasst mich raten – es war der Cavalié de Castelblanc», sagte<br />

Fabiou mit einem selbstgefälligen Lächeln.<br />

«Allerdings.» Couvencour nickte. «Was er mir über die Ereignisse<br />

in Ais erzählte, ließ mich zu der Erkenntnis gelangen, dass<br />

Mayniers Angebot tatsächlich ernst gemeint war und dass kein<br />

Mensch etwas von der Anwesenheit von Louise und Agnes in<br />

Couvencour ahnte. Wir überlegten lange, ob Maynier sich wohl<br />

darauf einlassen würde, auch die beiden Mädc hen in sein An gebot<br />

einzuschließen. Aber wir entschieden uns dagegen, Maynier etwas<br />

von den Mädchen zu sagen. Er selbst hätte in der momentanen<br />

Situation sicher zugestimmt, aber Archimède hätte nie aufgehört,<br />

die Mädchen zu verfolgen, schließlich ging es um sehr viel Macht<br />

und sehr viel Besitz. Nein, wenn die Mädchen Couvencour jemals<br />

wieder verlassen wollten, mussten wir ein todsicheres Verstec k für<br />

sie finden. <strong>Die</strong> rettende Idee kam mir, als ich begriff, dass nicht<br />

einmal Frederi vom Schicksal meiner Familie wusste. Es war davon<br />

auszugehen, dass keiner in Ais von Arnacs und Julias Tod erfahren<br />

hatte. Also beschloss ich, Louise als meinen Sohn auszugeben.<br />

Aber was sollte aus Cristino werden? Und da erzählte mir Frederi,<br />

dass Philomenus ihm die Hand seiner Schwester angetragen hatte,<br />

unter der Bedingung, dass er mit ihr und den <strong>Kinder</strong>n nach Castelblanc<br />

verschwand – schließlich war Madaleno die Witwe eines<br />

Protestanten, und Philomenus fürchtete um seinen guten Namen,<br />

solange Madaleno unter seinem Dach wohnte. Frederi war darauf<br />

eingegangen und bereitete jetzt seine Rückkehr nach Castelblanc<br />

vor. Und da kam uns die Lösung unseres Problems.<br />

Wirgingen zu Austelié, Hectors Notar, und teilten ihm mit, dass<br />

seine Testamentseröffnung den Mordanschlag auf die Mädchen zur<br />

Folge gehabt habe. Er machte sich furchtbare Vorwürfe und war<br />

leicht zu überzeugen, ein fiktives Testament zu beurkunden, in dem<br />

ein hingerichteter Protestant die Vormundschaft für seine kleine<br />

Tochter im Falle seines Ablebens auf Cristou übertrug – und damit<br />

jetzt auf Philomenus als gesetzlichen Vertreter seiner Witwe. Philomenus<br />

fiel fast in Ohnmacht, als Austelié ihm das Dokument vorlegte,<br />

und als Frederi ihm schließlich anbot, ihn von der Kleinen zu<br />

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