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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Hm…» Fabiou nagte in Ermangelung eines anderen Objekts<br />

an seinen Fingerknöcheln herum. «Und dieser Ingelfinger war also<br />

da, um herauszufinden, was Trostett zugestoßen ist – und wurde<br />

mit der alten Erklärung abgespeist, dass es ein Raubmord durch die<br />

Antonius-Jünger war. Und ähnlich wie wir besaß er ein Schreiben<br />

von Trostett, das ihn an dieser These zweifeln ließ. Ein Schr eiben,<br />

das nicht minder rätselhaft ist als unseres.» Er fuhr plötzlich auf.<br />

«Warum, verdammt? Warum hat dieser Kerl allen möglichen Leuten<br />

absolut unverständliche Nachrichten geschickt?»<br />

«Ich weiß nicht», sagte Bruder Antonius gedehnt. «Ich glaube,<br />

Petri und Ingelfinger verstanden sehr wohl, worum es ging. Es<br />

spricht für sich, sagte Petri. Und … sie sprachen von diesem Moment<br />

an immer von ‹damals›. Es muss sich auf irgendetwas beziehen,<br />

was in der Vergangenheit <strong>des</strong> Unternehmens vorgefallen ist.»<br />

«Aber was? Und wann war damals?», rief Fabiou entnervt.<br />

«Damals war ‹zu Trostetts Zeit›», meinte Bruder Antonius.<br />

«Vielleicht hat er früher die Handelsvertretung in Aisgeleitet, wie<br />

jetzt Petri.»<br />

«Er schrieb: ‹ich hätte nicht zurückkommen sollen›», murmelte<br />

Fabiou bestätigend.<br />

«Genau. Und was vorgefallen ist … nun, dieser Ingelfinger<br />

sprach von Unregelmäßigkeiten Trostetts, über die er Unterlagen<br />

habe…»<br />

«Denkst du, das ist die Erklärung für alles? Dass Trostett in die<br />

eigene Tasche gearbeitet hat?» Fabiou schüttelte heftig den Kopf.<br />

«Also, unter einer Sünde, für die man freiwillig in den Tod geht,<br />

verstehe ich etwasanderes.»<br />

«Nun, warum – Ingelfinger sagte selbst, er hätte die Schande<br />

nichtüberlebt.»<br />

«Und was in aller Welt soll das heißen, was er an Ingelfinger geschrieben<br />

hat – ‹Eine Generation, verkauft um ein paar Silberlinge,<br />

ein Volk um ein paar Morgen Land›?»<br />

«Ein paar Silberlinge. Freund Trostett, der Symboliker. Um<br />

dreißig Silberlinge wurde Jesus verkauft.» Bruder Antonius nickte<br />

langsam.<br />

«Das alte Verratsthema also, und Trostett ist der, der für Gerechtigkeit<br />

sorgt, das kennen wir ja bereits. Aber worum es letztlich<br />

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