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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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und … ach, wie heißt der eine, der mit dem komischen Namen …<br />

der so jung gestorben ist …»<br />

Gott, das kann sie sich Frederi gegenüber nicht herausnehmen,<br />

als Mädchen ihrem Vater gegenüber, das kann er ihr nicht durchgehen<br />

lassen, das gibt Ärger, Catarino, du dumme Gans…<br />

<strong>Die</strong> Augenlider <strong>des</strong> Cavaliés zuckten. «Catarino», sagte er, «du<br />

solltest vielleicht jetzt besser ruhig sein.»<br />

«… Schionatulander!», rief sie triumphierend.<br />

Frederis Hand schoss vor und fasste Catarinos Arm so fest, dass<br />

sie unwillkürlich aufschrie. Er hatte das Essen wohl wirklich nicht<br />

vertragen, sein Gesicht war grasgrün. «Halt den Mund!», fuhr er<br />

sie an.<br />

Es war still am Tisch. Catarino starrte auf Frederi mit weit aufgerissenen<br />

Augen und offenstehendem Mund, und der Buous beugte<br />

sich etwas nach vorne, einen befremdeten Blick auf den Cavalié<br />

gerichtet; und dieser ließ Catarinos Arm los und tastete mit einer<br />

zitternden Hand nach seinem Weinbecher.<br />

«Wie wäre es mit Euch, Comte?» Roubert,der ältere Buous-Sohn<br />

lächelte Trévigny auffordernd zu, offensichtlich versuchte er, die<br />

Situation zu retten. «Kennt Ihr nicht eine schöne Geschichte?»<br />

Trévigny räusperte sich. «Nun…»<br />

«Au ja, eine Geschichte aus Paris!», rief Claudia erfreut. «Eine<br />

Liebesgeschichte, ich möchte eine Liebesgeschichte hören!»<br />

«Nein, lieber was mit Schwertkampf und Toten und so», widersprach<br />

Frederi Jùli.<br />

«Oder eine Gruselgeschichte!», schlug Artus de Buous, Rouberts<br />

jüngerer Bruder, vor.<br />

«Eine Gruselgeschichte, merveilleux!», rief Claudia begeistert.<br />

Ihre Stimmen klangen wie das hohle Rufen eines Käuzchen in der<br />

Nacht. Catarino schwieg, sie saß starr an ihrem Platz und rieb ihren<br />

Arm. Frederi sah aufdie Tischplatte. Arnac de Couvencour war<br />

im Schatten verborgen, seine Augen funkelten aus der Dunkelheit<br />

wie glimmende Kohlen.<br />

«Nun…», wiederholte der Comte de Trévigny und kratzte sich<br />

am Kopf. «Eine Gruselgeschichte … Nun ja.» Er schien einen Entschluss<br />

gefasst zu haben und setzte sich auf, ein kleines Lächeln<br />

um seine Lippen. Erwartungsvoll die Augen ringsumher. Hoff-<br />

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