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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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zuzudecken. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>ner zögerten einen Moment lang und warfen<br />

sich unbehagliche Blicke zu, doch als der Baroun einen wütenden<br />

Brüller losließ, beeilten sie sich, seinem Befehl nachzukommen,<br />

und Roubert, der sehrgefasst war – im Gegensatz zu Artus, der mit<br />

kalkweißem Gesicht an der Kutsche lehnte –, ging auf das Pferd zu<br />

und griff nach dem Zügel. Vier <strong>Die</strong>ner ergriffen den Toten an Schultern<br />

und Armen, sein Kopf fiel mit einem seltsamen, knacksenden<br />

Geräusch, das einen <strong>Die</strong>ner straucheln ließ, nach hinten, als si e ihn<br />

emporhoben. Eilig trugen sie ihn auf die freigemachte Ladefläche<br />

zu, bestrebt, ihre Last so schnell wie möglich loszuwerden.<br />

«Vater, schau mal!» Das war Roubert. Fabiou, der nachdenklich<br />

den <strong>Die</strong>nern mit der Leiche hinterhergesehen hatte, drehte sich<br />

um.<br />

«Das Pferd ist ja angebunden!», sagte Roubert. Er hatte den Zügel<br />

mit einer Hand gefasst und wies mit der anderen auf den Boden,<br />

wo das Ende <strong>des</strong> Zügels an einer aus dem Grund emporragenden<br />

Wurzel festgeknotet war. «Das ist ja seltsam!»<br />

«Es ist sowieso seltsam!», meinte Fabiou. «Wenn es Räuber<br />

waren, die ihn getötet haben, warum haben sie sein Pferd<br />

zurückgelassen?»<br />

«Sie hatten es wohl nur auf sein Geld abgesehen», meinte der<br />

Baroun achselzuckend.<br />

«Aber welcher Räuber lässt ein Pferd stehen, das er stehlen<br />

könnte?», fragte Fabiou.<br />

«Nun, das überlegt man sich schon zweimal, ob man ein Pferd<br />

stiehlt», meinte der Baroun. «Immerhin steht auf Pferdediebstahl<br />

die To<strong>des</strong>strafe.»<br />

«Ja, auf Mord vielleicht nicht?», fragte Fabiou.<br />

«Fabiou!» <strong>Die</strong> Stimme <strong>des</strong> Cavaliés klang jetzt wirklich sehr ärgerlich.<br />

Fabiou seufzte und wandte sich ab. Logik schien weder <strong>des</strong><br />

Barouns noch FrederisStärke zu sein.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>ner hatten den Toten auf die Ladefläche <strong>des</strong> Karren gelegt.<br />

Frederi Jùli war auf den Kutschbockgeklettert und starrte mit<br />

offenem Mund auf die Leiche. Fabiou trat neben ihn. «Wenn es<br />

ein Raubmord war», sagte er zu Frederi Jùli, «dann müsste ja wenigstens<br />

seine Geldbörse weg sein.» Frederi Jùli drehte ihm sein<br />

Gesicht zu. Er nickte mechanisch.<br />

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