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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Ich will wissen, wie die das machen!», sagte Catarino von oben<br />

herab.<br />

«Wer?», fragte der junge Gaukler verständnislos.<br />

«Na, die Feuerspucker! Wie machen sie das?»<br />

<strong>Die</strong> Lippen in dem weißgeschminkten Gesicht verzogen sich zu<br />

einem spöttischen Lächeln. «Berufsgeheimnis, mein schönes Fräulein.<br />

Darf ich Euch leider nicht sagen.»<br />

«Du bist noch genauso anmaßend wie das letzte Mal!», fuhr si e<br />

ihn an. «Man sollte dich aus der Stadt jagen lassen!»<br />

Der Gaukler seufzte. «Ach, dem charme schöner Frauen kann<br />

ich einfach nie widerstehen. Aber Ihr werdet verstehen, dass ich ein<br />

Geheimnis dieser Importanz nicht hier vor allen Leuten preisgeben<br />

kann. Aber», er lächelte durchtrieben, «kommt doch mal in unser<br />

Lager vor der Stadt, dann zeige ich Euch, wie es geht.»<br />

«Pah!» Catarino reckte hochmütig die Nase in die Luft. «Auf<br />

die billige Masche falle ich nicht herein! Ich weiß schon, was du<br />

vorhast – einen Anschlag auf meine Ehre! Aber nicht mit mir,<br />

Gaukler!»<br />

«Nein, natürlich nicht mit Euch!» Der Bursche lachte schallend.<br />

«Catarino! Komm da weg!» Frederi. Na klar. Catarino warf dem<br />

Gaukler einen giftigen Blick aus ihren grünen Augen zu, hob ihre<br />

Röcke und stolzierte davon. «So ein eingebildeter Kerl!», zischte sie<br />

Fabiou zu, der die Szene nicht ohne Belustigung beobachtet hatte.<br />

«Einen netten Umhang hast du da, Bursche.» Der Gaukler, der<br />

sich ebenfalls zum Gehen gewandt hatte, hielt inne, sein Blick<br />

suchend durch die Reihen der Zuschauer und die Augen so schillernd,<br />

dass Fabiou aufmerksam wurde. «Nichtganz neu, wie es mir<br />

scheint, aber interessant, interessant.» Der Sprecher war ein Herr<br />

mittleren Alters, der Fabiou nicht unbekannt war.<br />

Ingelfinger.<br />

Er schritt langsam auf den jungen Gaukler zu, der ihn hoch erhobenen<br />

Hauptes erwartete. «In der Tat», sagte er lächelnd und berührte<br />

die verblichene Goldborte mit einer Hand, «ein ungewöhnliches<br />

Stück. Lange her, dass ich so etwas zum letzten Mal gesehen<br />

habe. Woher hast du es?»<br />

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