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Die Kinder des - Verlag Josef Knecht

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«Hector Degrelho ahnte nicht, dass sein Bruder ihn nur zu dem einen<br />

Zweck begleitete, eine Spur für den Mörder zu legen, den Maynier<br />

und seine Verbündeten beauftragt hatten», ergänzte Fabiou.<br />

«Sie lauerten uns auf dieser Lichtung auf, der Genevois und<br />

an die zwanzig Landsknechte», sagte Louise mühsam. «Wir hatten<br />

keine Chance. Sie töteten die <strong>Die</strong>ner, sie töteten unsere Eltern<br />

und Daniel. Onkel Archimède zog Alice zu sich aufs Pferd und ritt<br />

mir ihr aus dem Getümmel, sein Beweis sozusagen, dass er alles<br />

versucht hatte, uns zu retten. Es war ja auch egal, dass eines der<br />

Mädchen überlebte, er ging schließlich davon aus, dass wir keinen<br />

Anspruch auf das Erbe hätten. Einer unserer <strong>Die</strong>ner schaffte es,<br />

auf ein Pferd zu kommen, mit Agnes… Ich… floh ebenfalls,Vater<br />

wollte es so. Er hat sich darauf verlassen, dass ich Agnes und Alice<br />

beschützen würde. Ich habe ihn leider Gottesenttäuscht.»<br />

«Ein schlauer Plan, den Archimède da hatte, wirklich», meinte<br />

der Bonieus in widerwilliger Anerkennung. «Alle konnten zufrieden<br />

sein. Maynier und seine Verbündeten waren die Bruderschaft<br />

los, und Archimède konnte erben. Und der einzige Preis, den sie<br />

einander für ihre Mithilfe zahlen mussten, war gegenseitiges<br />

Stillschweigen.»<br />

«Ich misstraute Archimède von Anfang an, seit ich gehört hatte,<br />

wie Rouland ihn als Verräter beschuldigte», murmelte Louise.<br />

«Dass die Mörder meiner Familie die Antonius-Jünger sein sollten,<br />

wie alle Welt behauptete, war für mich ohnehin eine absurde Vorstellung.<br />

Ich wusste, dass Vater große Stücke auf Joan lou Pastre<br />

gehalten hatte, dass sie quasi Freunde waren.»<br />

«Es war wieder einer von Archimè<strong>des</strong> genialen Schachzügen, die<br />

Schuld auf die Antonius-Jünger zu schieben», sagte Fabiou. «Alle<br />

Welt war beeindruckt von dem Feuereifer, mit dem er die Mörder<br />

seines Bruders verfolgte, jeder glaubte, dass er seinen Bruder zutiefst<br />

geliebt hatte. Und natürlich war ihm auch die Dankbarkeit<br />

aller wohlhabender Bewohner der Gegend gewiss, nachdem er den<br />

Luberoun von den Antonius-Jüngern befreit hatte.»<br />

«Als Joan lou Pastre und seine Leute gefangen genommen wurden,<br />

dachte ich in meiner Naivität, jetzt würde sich alles aufklären<br />

– als ob man Joan lou Pastre mehr Glauben geschenkt hätte als dem<br />

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